Gelsenkirchen. Felix Magath zeigt im "Fall Streit" Verständnis für die Reaktionen der Schalke-Anhänger. "Der Ärger der Fans ist verständlich", sagte der Trainer von Bundesligist FC Schalke 04.
Trainer und Manager Felix Magath hat Verständnis für die Attacken einiger Fans des Bundesligisten Schalke 04 auf Albert Streit geäußert. "Einen Spieler zu bespucken, ist natürlich nicht in Ordnung, aber der Ärger der Fans ist verständlich", sagte Magath der Tageszeitung Die Welt. Der von Magath suspendierte Streit war am Samstag beim Spiel der zweiten Mannschaft gegen Waldhof Mannheim (0:1) von den eigenen Anhängern beschimpft und bespuckt worden.
"Was passiert ist, muss er selbst verantworten"
"Streit hat durch seine Äußerungen, seinen Vertrag zur Not aussitzen zu wollen, den Unmut auf sich gezogen", sagte Magath weiter: "So etwas kann nicht sein. Was nun passiert ist, muss er selbst verantworten. Er hat sich ungeschickt verhalten und geäußert und die Fans auf die Palme gebracht."
Eine Rückkehr des 29-Jährigen, der bei den Königsblauen noch einen Vertrag bis 2012 hat, in den Profikader will Magath nicht ausschließen. "Von meiner Seite aus gibt es immer einen Weg zurück", sagte der neue starke Mann auf Schalke: "Das Thema ist erst dann erledigt, wenn der Spieler sich nicht ändert. Wenn er mir aber zeigt, dass er bereit ist, an sich zu arbeiten und etwas zum Erfolg der Mannschaft beizutragen, ist auch eine Rückkehr denkbar."
"Behandelt wie ein Verbrecher"
Streit, der im Januar 2008 für 2,5 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt nach Gelsenkirchen gewechselt war, hatte sich nach seinem Spießrutenlauf am vergangenen Samstag bitterlich beklagt. "Das war einfach nur asozial. Ich wurde behandelt wie ein Verbrecher, wie ein Krimineller", berichtete der Mittelfeldspieler: "Es waren zehn Schalke-Fans. Hurensohn war das harmloseste Wort, das sie mir entgegen geschleudert haben. Sie haben meine Mutter beleidigt, haben mir gedroht: "Nach dem Spiel hauen wir dir auf die Fresse. Verpiss dich aus Schalke, sonst kriegst du Probleme."
Anschließend sei er bespuckt worden, habe aber ausweichen können. "Zum Glück konnte mich keiner auf dem Weg zu meinem Auto abpassen", sagte Streit. Dennoch habe er "keine Angst vor den Chaoten" und wolle weiter für Schalke II spielen. Die Anhänger beschimpften Streit während der gesamten Partie und forderten Trainer Oliver Ruhnert auf, den Spieler auszuwechseln. Streit spielte jedoch durch.