Essen. Felix Magath gehört zu den Menschen, die sich nicht scheuen, Dinge beim Namen zu nennen. Das ist eine wohltuende Ausnahme in einer Bundesliga, in der viele viel reden, um nur nichts zu sagen. Auch im Fall Streit hat Felix Magath sich eindeutig geäußert – und eindeutig daneben gehauen.

Man muss Albert Streit nicht sympathisch finden, und schon gar nicht muss man seine Haltung mögen, seinen Millionen-Vertrag auf Schalke aussitzen zu wollen. Was Streit da mit einer gewissen Chuzpe tut, spricht nicht für seinen Charakter, nicht für seine Einstellung.

Aber nichts davon rechtfertigt auch nur im Ansatz die Aktionen irgendwelcher Chaoten, die Streit nach seinem Einsatz bei den Schalker Amateuren beleidigt, bespuckt und bedroht haben.

Und was fällt Felix Magath dazu ein? Der fatale Satz, so etwas sei nicht in Ordnung, aber der Ärger der Fans verständlich. Was hat Magath da bloß geritten? Er hätte seinen Spieler in Schutz nehmen müssen und hat statt dessen Öl ins Feuer gegossen. Diesmal hat der Schachstratege nicht weit genug gedacht: Wie sähe es um seine Schuldgefühle aus, wenn Streit tatsächlich etwas passieren sollte?