Gelsenkirchen. . Der niederländische Torjäger Klaas-Jan Huntelaar betont, wie wohl er sich beim FC Schalke 04 fühlt. Aber er sagt auch klipp und klar, dass er für die nächste Saison Verstärkungen erwartet: “Wenn Spieler gehen, braucht man neue. Ich habe Vertrauen in Horst Heldt, dass er neue Stars holt.“

In der Stunde der Euphorie ergriff auch Horst Heldt das Mikro. Gerade war Raúl verabschiedet worden, Schalkes Manager wusste, dass dies ein guter Augenblick war, um ein Signal in die Zukunft zu senden: „Ich wollte nur sagen, dass Jefferson bis 2016 verlängert hat“, ließ Heldt die Fans wissen, und sofort brach ein gewaltiger Jubelsturm aus. Auch die Spieler ließen Farfan hochleben, bevor sie gemeinsam eine Ehrenrunde drehten.

Schalke-Torjäger greift nach der Torjägerkrone

Der Albtraum, alle drei Offensivstars zu verlieren, kann also nicht mehr zur Realität werden. Jetzt geht es darum, einen vorzeitigen Abschied von Klaas-Jan Huntelaar zu verhindern. Der Niederländer, der bei 20 Millionen Euro Ablöse aus seinem bis 2013 datierten Vertrag aussteigen könnte, wird es bei seiner Zukunftsplanung sicher berücksichtigen, dass Schalke in der nächsten Saison in der Champions League spielt. Beim 4:0 gegen Hertha, das vor dem erlösenden 2:0 durch Lewis Holtby in der 73. Minute nicht gerade als schönes Spiel bewertet werden durfte, nahm er gleich zweimal Netzkontakt auf (DerWesten-Note: 1) – mit nun 27 Treffern greift Schalkes Topstürmer zielstrebig nach der Torjägerkrone.

„Ich habe immer gesagt, dass ich mich auf Schalke wohl fühle, das gebe ich nicht so einfach weg“, sagt er. „Dass Jeff verlängert hat, ist wichtig für Schalke – und es hilft mir auch.“ Er will auf höchstem Niveau spielen, deshalb formuliert er klare Erwartungen an den Klub: „Wenn Spieler gehen, braucht man neue“, sagt er unmissverständlich. „Ich habe Vertrauen in Horst Heldt, dass er neue Stars holt.“

Schalker werden Raúls Erfahrungsschatz vermissen

Den Erfahrungsschatz von Raúl werden die Schalker in der Champions League besonders vermissen. Dennoch sorgen sie sich nicht. „Wir jungen Spieler haben ja auch viel dazugelernt“, meint Marco Höger, und Lewis Holtby, der sich wie Julian Draxler um die von Raúl freigemachte Spielmacherposition bewirbt, klingt ähnlich: „Es war ein lehrreiches Jahr. Und wir wollen die Champions League ja nicht gleich gewinnen.“

In seiner erfreulich offenen Art surft Holtby auf der Welle der Begeisterung: „Wir brauchen eine Struktur“, sagt er. „Der Nachbarverein, den ich jetzt nicht nennen will, hat es ja vorgemacht. Der hat ein Gebilde. Wenn wir so etwas auch hinbekommen, können wir auch mal wieder über das M-Wort sprechen.“