Gelsenkirchen. Raúl geht, Jefferson Farfan bleibt - nur noch eine große Personalfrage auf Schalke ist noch ungeklärt. Was wird aus Torjäger Klaas-Jan Huntelaar? Der hat eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2013 laufenden Vertrag. Der “Hunter“ forderte nach dem Spiel gegen Hertha BSC neue Stars für die Königsblauen.
4:0 gegen Hertha BSC Berlin gewonnen, Champions-League-Qualifikation gesichert, Raúl mit einem Tor verabschiedet, die Vertragsverlängerung von Jefferson Farfan bejubelt - was für ein Tag für den FC Schalke 04. Doch so ganz perfekt war er dann doch nicht. Denn eine Nachricht konnte Manager Horst Heldt den Fans nicht verkünden: Dass Torjäger Klaas-Jan Huntelaar (28) bei den Königsblauen bleibt und sich nicht via Ausstiegsklausel (20 Millionen Euro) im Sommer zu einem anderen Verein locken lässt. Noch besser wäre für Schalke eine Ausdehnung der Vertragslaufzeit über 2013 hinaus - und dann ohne Klausel.
Model für das neue Schalke-Trikot
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Eigentlich deuten alle Zeichen darauf hin, dass der Niederländer bleibt. Er stand für das neue Schalke-Trikot als Model zur Verfügung und lobte seinen aktuellen Arbeitgeber in der letzten Saison-Ausgabe des Stadionmagazins "Schalker Kreisel" überschwänglich: "Die Fans lassen Schalke nie im Stich. Sie begleiten uns überall hin und sind in jedem Stadion richtig laut. Das bekommt man als Spieler mit, und das pusht einen immer zusätzlich nach vorn. Außerdem sind die Menschen in dieser Region ehrlich und bodenständig. Das gefällt mir." Auch in der Mannschaft fühlt er sich wohl: "Wenn ich das mit meinen vorherigen Stationen vergleiche, ist das schon was ganz Besonderes hier." Das Schalker Angebot - offenbar ein Vertrag bis 2015 mit bis zu acht Millionen Euro Gehalt - ist sehr gut, und der "Hunter" kann in seinem Heimatort Hummelo in den Niederlanden mit seiner Familie und den zwei kleinen Kindern wohnen.
Doch bleibt der "Hunter", der im Spiel gegen Hertha seine Saisontore 26 und 27 erzielte (DerWesten-Note: 1), wirklich ein Königsblauer? Nach dem Spiel stellte er in der Mixed Zone eindeutige Forderungen: "Ich habe Vertrauen in Horst Heldt und Schalke, dass sie wieder neue Stars nach Schalke bringen. Wenn Leute gehen, braucht man auch neue Spieler. Denn wenn du mit Raúl irgendwohin kommst, ist das anders als mit einem unbekannten Spieler. Das bringt ein bisschen mehr."
Vertragsverlängerung mit Farfan als Zeichen
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Heldt selbst hatte "nur" Julian Draxler und Lewis Holtby als interne Nachfolger für Raúl ins Gespräch gebracht. Das schmeckt Huntelaar nicht ganz: "Wenn wir etwas erreichen wollen, brauchen wir gute Spieler. Das ist das Wichtigste und ein Zeichen nach außen. Das erste Zeichen ist, dass Jeff verlängert hat. Nur mit dem dritten Platz müssen wir nicht zufrieden sein."
Eine Entscheidung, ob er auf Schalke bleibt, wird Huntelaar vermutlich vor Beginn der Europameisterschaft verkünden. "Es ist nicht so, dass ich die Europameisterschaft abwarte. So ein Optimist bin ich nicht", sagte Huntelaar und ergänzte: "Ich werde auf Schalke geschätzt, kann meine Leistung bringen. Das gebe ich nicht so einfach weg." Doch er vermisst anscheinend eine dauerhafte Perspektive "Champions League".
Am Samstag baute Huntelaar seine Quote auf 46 Pflichtspieltore in dieser Saison aus. Tore, die Schalke auch in der kommenden Saison gut gebrauchen könnte.