Das 5:2 zwischen Meister Borussia Dortmund und Absteiger Kaiserslautern war ein Spiegelbild der Saison. Währenddessen darf auf Schalke nach dem 4:0-Erfolg gegen Hertha BSC Berlin der Champions League entgegen gefiebert werden. Ein Kommentar zum 33. Spieltag der Bundesliga.
Auf dem Betzenberg ging es um Nichts-oder-nichts. Als Meister war Borussia Dortmund bereits vor dem Anpfiff der Partie beim 1. FC Kaiserslautern ausgerufen. Der Sturz der Teufel aus dem Himmel Bundesliga war ebenfalls bereits bekannt. Und doch hatte dieses Aufeinandertreffen seinen ganz speziellen Wert. Es spiegelte die Saison. Es machte noch einmal klar: Ist schon in Ordnung so, wie es gelaufen ist. Der BVB, er könnte auch mit seiner zweiten Mannschaft – mit der trat er bei den Lauterern an und siegte 5:2 – die Erstklassigkeit zumindest erhalten. Und der FCK, der gehört genau da hin, wo er ab der kommenden Spielzeit geführt werden wird. In Liga zwei.
Gladbach als Überraschungsteam auf Platz vier
Ein weiterer veritabler Feiertag für das Ruhrgebiet war dieser für die Dortmunder nur noch durch den langsamen, aber eindrucksvollen Abschied vom Ur-Borussen Florian Kringe aufgewertete 33. Tag der Saison dennoch. Auch der FC Schalke 04 wird demnächst wieder in der Champions League auftauchen, in der Königsklasse, da, wo königlich Kasse gemacht werden kann. Für den Klub hat das eine enorme Bedeutung. Die Fans können Feste planen, weil sie sicher sein können, dass sie fallen werden. Und weil nun mit den Millionen aus dem Wettbewerb langfristig geplant werden kann, wird es auch leichter sein, mit Klaas-Jan Huntelaar zu verhandeln. Um ein weiteres Engagement für den Topstürmer aus den Niederlanden, für den Mann, der den Unterschied machen kann.
Einen wie ihn brauchen die Königsblauen, einen wie ihn haben die Gladbacher nicht. Dass sie aus der Asche der vergangenen Saison aufgestiegen sind auf Platz vier, auf den Platz, der zur Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League berechtigt, das ist allerdings aller Ehren wert. Welches Team ist das Überraschungsteam der Saison? Borussia Mönchengladbach. Über die Spieltage hinweg, über die Erfolge hinweg, ist das lediglich etwas aus dem Blickfeld geraten. In Gladbach aber, unter Trainer Lucien Favre, wurde hervorragende Arbeit geleistet.
Pleiten, Pech und Pannen bei Köln und Berlin
Beim 1. FC Köln und bei der Berliner Hertha dagegen wurde vor allem hervorragende Unterhaltung geboten. Die Unterhaltung, die mit Pleiten, Pech, Pannen und Peinlichkeiten aufwartet, zum Amüsement all derer, die nicht drin stecken, nicht im FC, nicht in der Hertha. Eines von diesen Kellerkindern wird noch den Relegationsplatz belegen, am Ende. Kann sein, dass eines von diesen Kellerkindern am Ende also doch noch ein bisschen jubeln darf. Einen Weg wie den, den die Gladbacher beschritten haben, werden sie aber wohl kaum finden. Außer: Sie drehen um, sie wechseln die Richtung. Neues Ziel: Seriosität.