Gelsenkirchen. Mit einem 2:0-Sieg gegen Bayer Leverkusen hat Schalke 04 den Konkurrenten Borussia Mönchengladbach vom dritten Rang der Bundesliga-Tabelle verdrängt. Klaas-Jan Huntelaar erzielte beide Tore und bescherte den Königsblauen am 27. Spieltag den Sprung auf einen Champions-League-Platz.
Borussia Mönchengladbach hatte dem FC Schalke 04 eine Steilvorlage geliefert. 1:2 gegen Hoffenheim, das hieß für die Königsblauen: Mit einem Sieg würden sie an der Elf vom Niederrhein vorbeiziehen und auf den am Saisonende selig machenden dritten Platz springen. Das Wissen um diese Chance hätte auch zur Belastung werden können, doch die Schalker ließen sich nicht verrückt machen: Sie erfüllten ihre Pflicht, sie gewannen mit 2:0 gegen Bayer Leverkusen und nehmen jetzt den ersehnten Champions-League-Platz ein.
In den ersten zehn Minuten kam Leverkusen allerdings besser ins Spiel als Schalke. Im Gegensatz zu den vergangenen Spielen gerieten die Blau-Weißen diesmal aber nicht in Rückstand. Diesmal schlugen sie selbst im richtigen Moment zu. In der 18. Minute zog Julian Draxler dynamisch über links, Christian Fuchs überlief ihn außen, Draxler nahm den sprintenden Verteidiger mit, und dessen perfekte Flanke landete exakt bei Klaas-Jan Huntelaar, der mit kühler Klasse einköpfte. Dieses 1:0 war schon der 21. Treffer des Niederländers in dieser Bundesliga-Saison.
Dieses Tor beflügelte die Schalker, die nun attraktive Angriffe starteten, dabei oft über die starken Außen Jefferson Farfan und Julian Draxler kamen. Aber die letzten Aktionen waren oft unsauber. Das beste Beispiel: Nach einem tempogeladenen Konter über Jefferson Farfan und einer feinen Flanke des Peruaners über die Leverkusener Abwehr hinweg legte Lewis Holtby den Ball noch einmal ab, fand dabei aber keinen Schalker Adressaten. So wurde eine Top-Chance verschenkt.
Leverkusen offenbarte Defizite
Bayer Leverkusen sah sich immer wieder in die Defensive gedrängt und offenbarte beim eigenen Spiel nach vorne erhebliche Defizite. Aber zur Pause führten die hochüberlegenen Schalker nur 1:0. Das war zu wenig, und es war ein gefährliches Zwischenresultat.
Denn noch war gar nichts sicher. Und prompt musste sich Schalkes bis dahin unterbeschäftigter Torhüter Timo Hildebrand zwei Minuten nach der Pause mächtig strecken, um einen feinen Schlenzer von Simon Rolfes zu erwischen.
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Leverkusen wurde kurzzeitig stärker, Schalke schien in der Kabine den Faden verloren zu haben. Nur Jefferson Farfan wirkte weiterhin wie aufgedreht. Beinahe hätte er Bayer-Torwart Bernd Leno in der 52. Minute mit einem Heber überlistet. Es dauerte ein wenig, bis sich auch die anderen Blau-Weißen wieder gefangen hatten. Dann aber kamen sie auch gleich gewaltig: Julian Draxler, Schalkes Jüngster, degradierte gleich mehrere Leverkusener Abwehrspieler zu Statisten, bevor er zu Klaas-Jan Huntelaar zurückpasste, doch der bekam diesmal keinen Druck hinter den Ball. Toll anzusehen war der Angriff dennoch.
Aber beruhigend war das alles natürlich nicht, denn es blieb dieses ungute Gefühl, dass ein einziger kluger Angriff den Gästen zum Unentschieden reichen würde. In der 65. Minute wäre es beinahe passiert: Da ließen sich Schalkes Abwehrspieler im eigenen Strafraum auskombinieren, bevor Andre Schürrle dann den Ball zum Abschluss in die zweite Etage donnerte.
Schalke vergab Chancen
Auf der anderen Seite erhöhte sich zwar die Zahl der Chancen, aber die Schalker leisteten sich weiterhin den Luxus, sie im großen Stil zu vergeben. Raúl tat sich dabei gleich zweimal hervor.
Leverkusen musste kommen, griff aber nur halbherzig an. Nach wie vor hatte Schalke die besseren Aktionen, doch es gelang zunächst nicht, sie auch entscheidend auszuspielen. Die Sorge, dass der Dreier am Schluss doch nicht eingetütet werden könnte, blieb eine Zeitlang bestehen. Dann aber kam der eine, sehnsüchtig erwartete erlösende Angriff. Jefferson Farfan flankte gefühlvoll, Klaas-Jan Huntelaar bot dem Ball erneut die Stirn – 2:0, einfach großartig, dieser Torjäger.
Pflichtsieg geschafft. Schalke ist nun da angekommen, wo Schalke gerne bis zum Ende der Saison bleiben würde.