Gelsenkirchen. Youri Mulder war Schalker, ist Schalker, wird Schalker bleiben: Der 42-jährige Niederländer war von 1993 bis 2002 Publikumsliebling bei den Königsblauen. Am Donnerstag aber gerät der frühere Stürmer in einen Konflikt: Denn er arbeitet als Co-Trainer des früheren Wolfsburger Trainers Steve McClaren bei Schalkes Europa-League-Gegner Twente Enschede.

Sie treffen zum ersten Mal als Gegner auf den Verein, an dem Sie sehr hängen. Das wird sicher kein normales Fußballspiel für Sie werden.

Youri Mulder: Zum ersten Mal gegen Schalke – oh ja, darüber, dass es eine Premiere ist, habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich finde es schön, dass es zu diesem Spiel kommt, und dass ich mal wieder viele Schalker treffen kann. Aber klar ist auch: Ich bin jetzt Teil von Twente.

Im Dezember 2008 hat Twente Enschede mit einem 2:1 den Schalkern den K.o. in der Gruppenphase des Uefa-Cups verpasst. Damals haben Sie noch auf der Schalker Bank gesessen: als Co-Trainer von Fred Rutten.

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Mulder: Das war ein außergewöhnliches Spiel: kämpferisch auf dem Platz und friedlich auf den Rängen. Schalke-Fans haben vorher Freundschaftsplakate hochgehalten und später den Twente-Spielern bei deren Ehrenrunde Beifall gespendet. Die Stimmung war ideal, hoffentlich wiederholt sich das am Donnerstag. Es gibt hier bei uns im Grenzgebiet viele holländische Schalke-Fans, die früher für acht Mark im Parkstadion gestanden haben.

Während Schalke schwächelt, hat sich Twente als Tabellenzweiter Selbstbewusstsein durch ein eindrucksvolles 6:2 in Eindhoven geholt.

Mulder: Ich glaube trotzdem nicht, dass Twente Favorit ist. Die Schalker haben international hoch angesehene Spieler wie Huntelaar und Raúl. Sie erleben zwar gerade eine schwierige Phase, auch wegen der vielen Verletzungen, und etwas Theater wie das um Jefferson Farfan gibt es auf Schalke doch immer. Aber Huub Stevens wird das schon machen.