Pilsen. Schalke tritt in der Europa League beim tschechischen Klub Viktoria Pilsen an. Torwart Lars Unnerstall zeigte zuletzt Unsicherheiten. Ersatzmann Timo Hildebrand lauert auf seine Chance.
Manchmal bekommt man auch auf überflüssige Fragen eine vernünftige Antwort. Als Lars Unnerstall vor ein paar Wochen mal gefragt wurde, ob auch einer der Schalker Feldspieler das Zeug zum Torwart hätte, da antwortete er: „Der Papa würde das hinkriegen, der denkt auch nicht viel nach.“ Und damit lüftete Lars Unnerstall zugleich das Geheimnis, warum er das selbst alles so gut hinbekommen hat: Er denkt nicht viel nach. „Eine coole Sau“, nennt Manager Horst Heldt den 22 Jahre alten Torwart.
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Inzwischen wird es Unnerstall helfen, wenn er sich diese Eigenschaft beibehalten hat, einfach wenig nachzudenken. Denn in das Torwart-Leben des Hinrunden-Aufsteigers hat sich in der Rückrunde die eine oder andere Unsicherheit eingeschlichen. Zuletzt bei der 0:3-Klatsche in Mönchengladbach patzte zwar die ganze Mannschaft, aber auch dem Torwart wurden Fehler aufgelistet. Und wenn Schalke an diesem Donnerstag (19 Uhr, liev bei Kabel eins und im DerWesten-Ticker) in der in der Europa League in der Runde der letzten 32 beim tschechischen Klub Viktoria Pilsen antritt, erwartet Trainer Huub Stevens, dass die Mannschaft aus den Fehlern gelernt hat: „Wir haben deutlich angesprochen, was nicht gut war.“ Mögliche Konsequenzen will er erst kurz vor dem Spiel bekannt geben. Personelle Möglichkeiten hat er, weil Jermaine Jones spielberechtigt ist und von den angeschlagenen Spielern Jefferson Farfan (Erkältung) mitgeflogen ist.
Bei Unnerstall will Stevens die ersten Wackler nicht zu hoch hängen: „Das ist ein junger Torhüter“, sagt er, „ein Manuel Neuer hat auch Fehler gemacht, als er hier angefangen hat, und er macht auch heute in München noch Fehler, obwohl er erfahren ist.“ Auch Manager Horst Heldt glaubt, dass sich Unnerstall seine Unbekümmertheit bewahren kann: „Lars hat bisher viele Drucksituationen sehr gut hinbekommen. Ich bin überzeugt, dass er jetzt bald auch wieder souveränere Spiele liefern wird.“
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Unnerstall, der in der Hinrunde von Ralf Fährmanns Kreuzbandriss profitierte, hat seinen Anspruch längst formuliert: „Ich will jetzt weiter die Nummer eins sein, und ich will auch in der nächsten Saison die Nummer eins sein. Wenn ich diesen Wunsch nicht hätte, hätte ich den falschen Job.“ Doch Timo Hildebrand (32) blieb nicht nur am Mittwoch auf dem Flug nach Tschechien ständig auf Tuchfühlung. In der Europa League hatte der Routinier bisher seinen einzigen großen Auftritt für Schalke: Beim 3:0 im Dezember in Haifa hielt Hildebrand sogar einen Elfmeter.
Kyriakos Papadopoulos, den alle nur „Papa“ nennen, wird nicht ins Tor müssen. . .