Pilsen. . Mit dem ersten Spiel der K.-o.-Runde in Pilsen geht für Schalke 04 der Wettbewerb jetzt richtig los. Den höchsten Anspruch hat Klaas-Jan Huntelaar formuliert, der am Mittwoch noch einmal klarstellte: „Unser Ziel ist das Finale.“
Vor dem Start in Düsseldorf ging an der Maschine der Air Berlin die Tür nicht richtig zu. Techniker mussten gerufen werden und stellten fest, dass es sich doch nur um eine Beule handelte – so flog die Schalker Maschine etwas angeschlagen nach Prag, von wo es mit dem Bus ins 90 Kilometer entfernte Pilsen ging. Alles etwas kompliziert vor dem Hinspiel des FC Schalke 04 im Sechszehntel-Finale der Europa League an diesem Donnerstag (19 Uhr, live bei Kabel eins und im DerWesten-Ticker) bei Viktoria Pilsen.
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Klar aber ist: Mit der K.-o.-Runde geht für Schalke die Europa League jetzt richtig los. Den höchsten Anspruch hat Klaas-Jan Huntelaar formuliert, der am Mittwoch vor dem Abflug noch einmal klarstellte: „Unser Ziel ist das Finale.“ Der Torjäger glaubt nicht, dass das zu hoch gegriffen ist: „Im Vorjahr haben wir Benfica Lissabon in der Vorrunde der Champions League in zwei Spielen geschlagen. Benfica hat dann nachher in der Europa League weitergespielt und ist ganz weit gekommen. Und wenn die das können, dann können wir das auch.“ Allerdings ist die Konkurrenz in diesem Jahr in der Europa League durch die Champions-League-Absteiger Manchester United und Manchester City enorm groß: „Du brauchst natürlich auch Glück“, weiß Huntelaar.
Schalke-Manager Heldt warnt vor Pilsen
Auch Viktoria Pilsen ist aus der Champions League abgestiegen, als Gruppendritter hinter dem FC Barcelona und dem AC Mailand. Doch gegen die Italiener erreichte Pilsen zu Hause immerhin ein 2:2, so dass Schalkes Manager Horst Heldt nur davor warnen kann, diesen Gegner zu unterschätzen: „Bei Pilsen erwartet vom Namen her jeder, dass es für uns einfach wird. Aber wenn man die in der Champions League hat spielen sehen, dann weiß man, dass das alles andere als eine leichte Aufgabe ist.“
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Tatsächlich denkt man beim Namen Pilsen zwar zuerst an leckeres Bier, aber aus der Stadt in Nordböhmen stammen auch Fußballer wie Ausnahme-Torwart Petr Cech und Mittelfeld-Künstler Pavel Nedved, die bei Viktoria Pilsen einst ihre Weltklasse-Karriere begannen. Das aktuelle Team ist zwar mit (noch) nicht so prominenten Namen besetzt, hat aber fußballerisch viel drauf. „Ich habe mir angesehen, wie die gegen Barca und Milan gespielt haben“, berichtet Huub Stevens und schwärmt geradezu von „Offensivgeist, Schnelligkeit und Kompaktheit“ bei den Tschechen. In der Qualifikation zur Champions League warf Pilsen zudem etablierte Königsklassen-Teilnehmer wie Trondheim und Kopenhagen aus dem Wettbewerb.
"Große Ehre" für Viktoria Pilsen
Gegen Schalke kommt dazu: Erstmals hat Viktoria Pilsen in dieser Saison ein echtes Heimspiel. Bisher wurden die internationalen Spiele in Prag ausgetragen, doch nun ist der Umbau der eigenen Doosan-Arena abgeschlossen. Weil das Stadion nur 12 500 Zuschauer fasst, hat Schalke für seine Fans übrigens ganze 500 Karten bekommen. „Wir alle wollten in Pilsen spielen“, sagt Viktoria-Kapitän Pavel Horvath: „Es ist eine große Ehre für uns, dass dies nun gegen Schalke auch international gelingt. Dieser Gegner hat Weltklasse-Niveau.“
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Nun ja, zumindest hat Schalke bis zum vergangenen Samstag und der 0:3-Klatsche in Mönchengladbach eine prima Saison gespielt. Und eigentlich glauben die Schalker auch nicht wirklich, dass diese Saison durch die bisher einzige Rückrunden-Niederlage nun einen Knick bekommt. „Wir haben keine Krise“, betont Klaas-Jan Huntelaar, „aber wir haben zuletzt weniger Punkte geholt und schlechter gespielt – solche Phasen gibt es immer in einer Saison. Jetzt müssen wir sehen, dass wir wieder schlauer spielen.“
Stevens sehnt Jones' Rückkehr herbei
Und der schlaue Fuchs soll in Pilsen Jermaine Jones sein, dessen Bundesliga-Sperre (bis 1. März) nicht für die Europa League gilt. Stevens will sich zwar noch nicht öffentlich festlegen, ob Jones auch wirklich spielt, aber er betont schon, wie sehr er die Rückkehr des Mittelfeldspielers herbeisehnt: „Mit ihm habe ich wenigstens einen, der in der Kabine und auf dem Platz mal was redet.“ Als Alternative für die Offensive hat er auch den Spanier Manuel Torres (23) aus der zweiten Mannschaft mitgenommen, der sich in internen Testspielen aufgedrängt hat.
Schalke ist also bereit für den Start in die K.-o.-Runde. Auch wenn es am Mittwoch bei der Anreise irgendwie ein Start mit Hindernissen war: Weil kurz vor der Landung über Prag ein kleines Schneestürmchen tobte, drohte kurzfristig sogar eine Landung in Dresden. Das hätte gerade noch gefehlt...