Doha. Die kniffligste Frage im Schalker Trainingslager in Doha ist, wer in den ersten sechs Rückrunden-Spielen Jermaine Jones ersetzt. Erste Kandidaten sind Marco Höger und Christoph Moritz. Auch Joel Matip und Kyriakos Papadopoulos könnten aushelfen.
Wenn Chinedu Obasi den Ball streichelt, ihn gefühlvoll aus der Bewegung heraus mitnimmt und sicher zum Nebenmann passt, dann sieht man gleich: Schalkes Neuzugang ist schon einer, der mit der Kugel umgehen kann. „Ein schneller Spieler, der technisch versiert ist“, beschreibt Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes den Nigerianer, der für die Rückrunde aus Hoffenheim ausgeliehen wurde. Die Eindrücke im Training sind positiv, und an diesem Samstag kann Obasi seine Qualitäten zum ersten Mal auch im Spiel zeigen: Um 17.30 Uhr Ortszeit (15.30 Uhr MEZ) absolviert Schalke das erste Testspiel im Trainingslager in Katar gegen das „Team of Qatar Army“ – dann gibt Obasi sein Debüt für Schalke. „Ich denke, er kann uns helfen“, glaubt Höwedes.
Schalke hat Obasi eigentlich als Ersatz für Jefferson Farfan geholt, der noch an den Folgen seiner Knieverletzung laboriert und im Trainingslager langsam wieder Anschluss findet. Aber weil Obasi auf mehreren Positionen eingesetzt werden kann, betont Huub Stevens: „Beide können auch zusammen spielen.“ Schalkes Trainer hat dann in der Offensive noch mehr Möglichkeiten.
Jones und Huntelaar mussten eine Buße zahlen
Das aktuell kniffeligste Frage ist aber, wer in den ersten sechs Rückrunden-Spielen den gesperrten Jermaine Jones ersetzt. Schalke hat die Sperre für die Bundesliga zähneknirschend akzeptiert und den Fall auch intern zu den Akten gelegt: Jones muss noch eine zusätzliche Buße zahlen – wie übrigens auch Klaas-Jan Huntelaar, der beim Pokalspiel in Mönchengladbach ja die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. „Klaas-Jan hat auch Mist gebaut und die Mannschaft im Stich gelassen“, sagt Stevens – auch dem Torjäger wurde mitgeteilt, dass das nicht ohne interne Buße vonstatten geht.
Jones aber fehlt nun wochenlang, und bei aller Kritik am Fehltritt des 30-Jährigen muss man einfach festhalten, dass Jones in den vergangenen Monaten für Schalke wieder zu einem wichtigen Leistungsträger geworden ist. „Eins zu eins können wir ihn nicht ersetzen“, betont Stevens, „sein Fehlen können wir nur als Mannschaft auffangen.“
Höger und Moritz warten auf ihre Chance
Erste Kandidaten sind Marco Höger und Christoph Moritz, die beide auf ihre Chance warten. Auch einen neuen Versuch mit Joel Matip oder Kyriakos Papadopoulos im Mittelfeld will Schalkes Trainer nicht ausschließen, doch dann müsste er die zuletzt so bewährte Innenverteidigung auseinanderreißen. Ärgerlich für Schalke, dass Peer Kluge nach seiner Knieverletzung nicht auf die Beine kommt – er wäre eigentlich der erste Jones-Ersatz. Doch dafür meldet sich im Trainingslager ein anderer Dauer-Patient zurück: Tim Hoogland absolvierte am Freitag zum ersten Mal seit über einem Jahr Pause (Knorpelschaden im Knie) wieder das komplette Mannschaftstraining. Gut möglich, dass er am Samstag beim Testspiel auch zum Einsatz kommt – das will Stevens mit ihm noch besprechen.