Buer. Vor dem Abflug ins Trainingslager nach Katar unterzogen sich die Schalker Profis einem Laktattest. Chinedu Obasi war dabei. “Ich möchte, dass er sich so schnell wie möglich in die Mannschaft einführt“, sagte Schalke-Trainer Huub Stevens am Dienstag.
Die Vereinsvertreter von Westfalia Buer sind zahlreich erschienen, einheitlich tragen sie ihre roten Trainingsanzüge. Auch einige Journalisten sind im Stadion Lohmühle. Ansonsten findet der Leistungstest der Schalker Profis unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Die alte Holzhütte oberhalb des Rasenplatzes ist bei den Heimspielen des Kreisligisten eine beliebte Anlaufstelle. Hier brutzeln an jedem zweiten Sonntag die Bratwürstchen auf dem Grill. Auch am Dienstagnachmittag ist der hölzerne Schuppen wieder Anlaufstelle Nummer eins. Allerdings in ganz anderer Funktion: Kurzerhand ist die Hütte nämlich zum medizinischen Zentrum umfunktioniert worden.
Hier geht es den Schalker Spielern in regelmäßigen Abständen an die Ohren. O’ zapft is! Auch bei Raúl, der beim ersten Auftritt nach der Winterpause gar nicht glücklich wirkt. Wahrscheinlich liegt es aber nur an den fiesen Nadelstichen ins Ohrläppchen. Nach der getaner Arbeit kann auch Raùl wieder lachen.
Stevens mit der dicken Schalker Stadionjacke
Huub Stevens hat es geahnt, dass er an diesem nasskalten Nachmittag nicht allzu großen Anstrengungen ausgesetzt sein würde, er hat sich vorsichtshalber die dicke Schalker Stadionjacke übergezogen. Der Cheftrainer schaut aber genau hin, als seine Spieler in Dreiergruppen über die Tartanbahn traben.
Auch Chinedu Obasi ist dabei. Stevens sieht den neuen Mann, der in der Winterpause von der TSG Hoffenheim gekommen war, als vielseitigen Spieler in der Offensive. „Ich möchte, dass Chinedu sich so schnell wie möglich in die Mannschaft einführt. Es ist positiv für das gesamte Team, einen Spieler mit solchen Qualitäten zu haben, aber er muss fit sein.“
Um die Grundlagen dafür zu legen, startet die Mannschaften am Mittwoch ins Trainingslager nach Katar. „Das Wetter, die Bedingungen, die Plätze dort sind super“, erklärt Stevens. Trainiert wird im Stadion „Khalifa.“ Teambetreuer Reiner Kübler ist bereits vor Ort und meldet: Alles in Ordnung.
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Huub Stevens betont, dass er so schnell wie möglich in den gewohnten Rhythmus finden will. „Es ist zwar eine weite Reise, aber unterm Strich verliert man nicht viel.“
Die neun Tage am Arabischen Golf will er aber auch nutzen, um Einzelgespräche zu führen. Unter anderem mit Jermaine Jones. Der 30-Jährige wird seinem Trainer nach der Tätlichkeit gegen Marco Reus im DFB-Pokalspiel gegen Gladbach Rede und Antwort stehen müssen. Sogar eine interne Strafe ist nicht ausgeschlossen. „Das bleibt dann aber auch eine interne“, stellt Stevens klar.
Huntelaar wird zum Rapport gebeten
Auch Klaas-Jan Huntelaar wird nach der Gelb-Roten Karte, die er im Pokalachtelfinale kurz nach der Halbzeitpause sah, in Katar von seinem Trainer noch einmal zum Rapport gebeten.
In Sachen Jefferson Farfan besteht ohnehin Redebedarf. Dass der Peruaner gestern beim Leistungstest als einziger Profi fehlte, sei allerdings mit dem Verein abgesprochen. Er wird erst beim Abflug am Mittwoch zur Mannschaft stoßen. Sein Trainingsshirt mit der Nummer 17 trug gestern an der Lohmühle stattdessen Sead Kolasinac. Der 18-jährige Jugendnationalspieler hatte sich mit guten Leistungen in der A-Jugend in den Fokus gespielt, wird heute sogar mit nach Katar reisen. Vom Transferwirbel der vergangenen Tage um Farfan zeigt sich Stevens unbeeindruckt. Der Niederländer stellt klar: „Mir geht es nicht ums Geld, mit geht es um Qualität.“ Stevens weiter: „Ich bin Trainer von Schalke 04 und meine Aufgabe ist es allein, Jeff nach seiner Verletzung wieder in eine Verfassung zu bringen, mit der er dem Verein helfen kann.“
Am Ende des kurzen Pressegesprächs im Klubhaus des Kreisligisten sagt Stevens noch: „Als Trainer kannst du einen Rat geben, aber der Verein ist das Wichtigste.“
Auch der Mann an der Eingangstür, einer von denen im roten Westfalia-Trainingsanzug, nickt.