Gelsenkrichen. Heftige Kritik an Jefferson Farfan nach Bekanntwerden seiner Handgeld-Forderung. Schalkes Ex-Manager Andreas Müller hält die kolportierten 14 Millionen Euro für “jenseits von Gut und Böse.“ Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies sagt: “Wir spielen auf Schalke nicht verrückt.“

Jefferson Farfan hat sich mit seiner Forderung nach einem Handgeld in Höhe von 14 Millionen Euro brutto für eine Vertragsverlängerung bei Schalke 04 ins Abseits gedribbelt. „Wenn es wirklich 14 Millionen sind, dann ist das jenseits von Gut und Böse“, sagte Schalkes früherer Manager Andreas Müller im Gespräch mit DerWesten.de.

Müller hatte 2008 die Verpflichtung von Farfan von PSV Eindhoven für Schalke 04 abgewickelt. Damals seien die Gespräche mit Farfans Berater Raul Gonzales „vernünftig“ verlaufen. Allerdings war Farfan seinerzeit auch nicht ablösefrei – Schalke musste zehn Millionen Euro an den holländischen Klub zahlen. Müller ist heute selbst als Spielerberater tätig, aber die aktuell kolportierte Forderung von Farfans Berater hält er für maßlos: „Wie will man das den Leuten im Ruhrgebiet verkaufen?“

Schalkes Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies versichert gegenüber der Sport Bild, dass Schalke diese 14-Millionen-Forderung keineswegs erfüllen wird: „Wir spielen auf Schalke nicht verrückt. Wir waren von seinen Forderungen ein Stück weit enttäuscht. Denen kommen wir nicht nach.“ Trainer Huub Stevens hofft, dass Farfan noch einen Rückzieher macht und „Einsicht einkehrt“. Manager Horst Heldt wird sich am Dienstagnachmittag äußern.

Farfan verdient auf Schalke derzeit rund vier Millionen Euro brutto im Jahr – inklusive aller Sondezahlungen. Auch das Handgeld für die Unterschrift wurde auf die vierjährige Vertragslaufzeit umgerechnet. Nun will Farfan das Handgeld sofort ausbezahlt haben – und zusätzlich natürlich auch sein Gehalt (das inzwischen zurückgezogene Schalker Angebot belief sich auf rund sechs Millionen Euro brutto).

Spielerberater Andreas Müller glaubt, dass in Deutschland höchstens Bayern München eine solche Forderung erfüllen könnte. Müller zu Derwesten.de: „Ich weiß nicht, ob Jeff so gut beraten ist, dass er sich eine solche Forderung erlauben kann. Dieser Schuss kann für ihn ganz brutal nach hinten losgehen – wenn er sich verzockt hat.“