Hannover. . Schalkes Trainer Huub Stevens hatte dem jungen Kerl mit den blonden Locken das Vertrauen als Ersatz des verletzten Klaas-Jan Huntelaar und Teemu Pukki zahlte es mit zwei Toren zurück. Es war ein Traumeinstand für den Finnen beim 2:2 in Hannover.
Der junge Kerl mit den blonden Locken stand noch ein bisschen schüchtern vor der Fan-Kurve, und Christian Fuchs musste ihn schon ein Stück nach vorne schieben, damit die Leute ihn auch richtig sehen und feiern konnten. Schalkes Fans hatten Teemu Pukki ja schon von Beginn an zu ihrem neuen Liebling erklärt, aber nun kannte die Zuneigung überhaupt keine Grenzen mehr. Immer wieder riefen sie den Namen des blonden Finnen, der die Schalker Herzen an diesem Tag im Sturm erobert hatte. Beim 2:2 (1:1) zwischen Hannover 96 und Schalke 04 hatte Teemu Pukki beide Tore für die Gäste erzielt – ein Traum-Einstand für den 21-Jährigen, der zum ersten Mal überhaupt in der Bundesliga von Anfang an spielen durfte.
„Ich bin unglaublich glücklich“, strahlte Pukki, als er lange nach dem Spiel aus den Katakomben kam. Trainer Huub Stevens hatte dem Jungen mit dem niedlichen Namen das Vertrauen als Ersatz des verletzten Klaas-Jan Huntelaar gegeben – und der vertrat den Torjäger so, als wären für ihn an diesem Sonntag in Hannover Weihnachten und Ostern auf einen Tag gefallen. In der 26. Minute schoss Pukki nach einem Pass von Christian Fuchs das 1:0 für Schalke, in der 73. Minute besorgte er nach Vorarbeit von Jefferson Farfan den 2:2-Ausgleich. Zwischendurch war Hannover nach einem Eigentor von Kyriakos Papadopoulos (29.) und einem Treffer von Mohamed Abellaoue (59.) mit 2:1 in Führung gegangen. Es war ein gerechtes Ergebnis in einem packenden Spiel. „Der große Gewinner“, sagte Stevens, „war das Publikum.“ Und natürlich Teemu Pukki.
Pukki „schneller ist als die Innenverteidiger von Hannover“
Schalkes Trainer hatte dem 21-Jährigen als Huntelaar-Ersatz den Vorzug vor Ciprian Marica gegeben. „Dieses Spiel war ihm wie auf den Leib geschneidert“, begründete Stevens seine Wahl und erklärte: „Ich habe Pukki damals gesehen, wie er mit Helsinki in der Europa League gegen Schalke gespielt und seine Tore geschossen hat. Und da habe ich mir gedacht, dass er das jetzt auch in Hannover machen kann.“ Denn mit seiner Schnelligkeit konnte Pukki Lücken in die Deckung der Gastgeber reißen – „wir wussten, dass Teemu schneller ist als die Innenverteidiger von Hannover“, schmunzelte Manager Horst Heldt. Und dass Pukki vor dem Tor ein ganz abgeklärter Bengel ist, das wusste Schalke aus den beiden Spielen gegen Helsinki, in denen er insgesamt drei Treffer gegen die Königsblauen erzielt hatte.
Superdebüt von Pukki in der Schalker Startelf
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In den ersten Wochen nach seinem Wechsel hatte Pukki, für den Schalke rund 1,3 Millionen Euro Ablösesumme bezahlt hat, noch ein wenig mit der Umstellung auf die Gangart in der Bundesliga zu kämpfen. Bisher war er nur dreimal in Pflichtspielen für insgesamt 32 Minuten eingewechselt worden – aber schon vor ein paar Tagen spürte Stevens nun, dass der Finne im Kommen ist. „Ich hatte gehofft, dass ich jetzt auch spielen darf“, sagte Pukki nun, als nach der Verletzung von Huntelaar ein Vertreter gesucht wurde. Ansprüche verkniff er sich aber nach seiner tollen Leistung: „Selbstverständlich will ich so oft spielen wie möglich, aber Klaas-Jan bleibt natürlich erste Wahl.“ Denkbar ist aber auch, dass Pukki und Huntelaar zusammen spielen können, wenn der Holländer seinen Nasenbeinbruch auskuriert hat.
Stevens wechselte Pukki wenige Minuten vor Schluss unter dem donnernden Applaus der Fans aus – danach hatte Schalke durch Lewis Holtby sogar noch zweimal die Chance zum möglichen Sieg. „Da konnten wir uns bei unserem Torwart Ron-Robert Zieler behalten, dass wir nicht noch das 2:3 kassiert haben“, sagte Hannovers Trainer Mirko Slomka. S04-Manager Horst Heldt trauerte sogar dem Sieg hinterher, aber auch mit diesem 2:2 konnte Schalke wunderbar leben.
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