Gelsenkirchen. Klaas-Jan Huntelaar wird in Hannover wohl nicht für den FC Schalke 04 stürmen. Wer vertritt den Niederländer? Trainer Huub Stevens hat drei Möglichkeiten. Er kann auf Pukki oder Marica setzen - oder Raúl in die Spitze ziehen.
Das Spiel war gerade zu Ende, die Fans des FC Schalke 04 pfiffen noch nach dem furchtbaren 0:0 gegen AEK Larnaka in der Europa League, da kamen auch schon die ersten Spieler aus der Kabine. Aber es waren nicht etwa die königsblauen Schnellduscher - sondern Benedikt Höwedes, Jermaine Jones, Raúl und Teemu Pukki, die aus verschiedensten Gründen (krank, verletzt, gesperrt) alle auf der Tribüne saßen.
Im Spiel am Sonntag in Hannover (15.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) rücken Höwedes, Jones und Raúl auf jeden Fall wieder in die Startelf, genau wie die ebenfalls geschonten Jefferson Farfan und Lewis Holtby, die gegen Larnaka immerhin eingewechselt wurden. Bekommt auch Teemu Pukki eine Chance von Beginn an?
Möglich ist das, wenn Torjäger Klaas-Jan Huntelaar (21 Tore in 19 Pflichtspielen) wegen eines Nasenbeinbruchs wirklich nicht spielen kann - und danach sieht es aus. Trainer Huub Stevens hat drei Möglichkeiten, auf einen Ausfall von Huntelaar zu reagieren, nachdem die letztjährigen Alternativen Mario Gavranovic (FSV Mainz 05) und Edu (Besiktas Istanbul) nicht mehr auf Schalke spielen.
Variante 1: Teemu Pukki spielt für Huntelaar
Wenn Huub Stevens seine Mannschaft nicht umbauen will, wird er Huntelaar einfach ersetzen - und sonst nichts verändern. Erster Kandidat ist der Finne Teemu Pukki. Der kam Ende August von HJK Helsinki nach Gelsenkirchen, spielte seitdem aber nur in drei Pflichtspielen nur insgesamt 32 Minuten lang. In der Europa League ist der 21-Jährige gesperrt, weil er schon für Helsinki zum Einsatz kam. Obwohl er noch gar nicht zeigen konnte, was in ihm steckt, mögen die königsblauen Fans den blonden Finnen. Als Pukki beim 3:1 gegen Hoffenheim eingewechselt wurde, gab's richtig viel Applaus und "Pukkiiiiiiii"-Rufe. Auch Trainer Huub Stevens mag den Finnen inzwischen. "Seine Entwicklung ist gut", sagte Stevens. "In den ersten Wochen war ich nicht so zufrieden, aber er hat sich sehr gesteigert. Er ist einer von den Spielern, die sich weiterentwickeln können."
Variante 2: Ciprian Marica spielt für Huntelaar
Bisher konnte der Kapitän der rumänischen Nationalelf nicht auf seiner Lieblingsposition spielen - weil eben Huntelaar trifft und trifft und trifft. Wenn Marica trotzdem spielte, konnte er nicht überzeugen. Geradezu furchtbar schlecht war er beim 0:0 gegen Larnaka (DerWesten-Note: 5), von den S04-Fans gab's Pfiffe. "Ich hätte mir ein anderes Auftreten erwünscht", sagte Schalke-Manager Horst Heldt, der Marica nach Gelsenkirchen geholt hatte. Sollte Huub Stevens auf diese "erfahrene" Lösung setzen (Marica ist auch erst 26), wäre es für den Rumänen vorerst die letzte Chance zu beweisen, dass er kein Flop ist.
Variante 3: Raúl rückt für Huntelaar nach vorn
Natürlich könnte Huub Stevens seine Elf komplett umbauen. Raúl (34) würde in die Spitze rücken. Für die zentrale Position des Spaniers kämen Jose Manuel Jurado und Lewis Holtby infrage, die sich beide gern auf dieser Position zeigen würden. Jurado enttäuschte aber - genauso wie Marica - im Spiel gegen Larnaka und bekam von DerWesten ebenfalls die Note 5. Rückt Holtby nach vorn, muss sich Stevens für einen neuen Spieler auf der "6" neben dem genesenen Jermaine Jones entscheiden (Varianten: Marco Höger, Jan Moravek). Ein solcher Umbau ist aber eher unwahrscheinlich.
Variante 4: Die Maske sitzt
Es könnte natürlich auch sein, dass die Maske sitzt und Klaas-Jan Huntelaar überraschend doch spielen kann. Dann müssen Ciprian Marica und Teemu Pukki weiter warten.
Unser Tipp für die Startaufstellung
Unnerstall-Höwedes, Papadopoulos, Matip, Fuchs-Jones, Holtby-Farfan, Raúl, Draxler-Marica