Gelsenkirchen. Schalke 04 steht nach dem 3:1-Erfolg über 1899 Hoffenheim auf dem zweiten Platz der Bundesliga-Tabelle. Als “Bayern-Jäger“ sehen sich die Königsblauen aber nicht. Wir haben nach dem Abpfiff mit Trainer, Manager und Spielern gesprochen.
Huub Stevens (Trainer FC Schalke 04): "Ich bin sehr glücklich, dass wir drei Punkte eingefahren haben. Wir haben gegen eine richtig spielstarke Mannschaft gespielt, die uns lange Paroli geboten hat. Wir mussten alles geben, um die Punkte zu behalten. Wir haben clever gespielt, wenig Konter zugelassen - eigentlich nur einen, der dann zum Gegentor führte. Danach haben wir unseren Rhythmus und die Stabilität gefunden. Das Publikum konnte ein gutes Bundesliga-Spiel genießen."
Huub Stevens über die "Bayern-Jagd": "Man muss auch realistisch sein - manche Leute können das nicht. Der FC Bayern ist dem FC Schalke 04 meilenweit voraus. Wir sind glücklich, dass wir auf der zweiten Stelle stehen, aber das ist eine Momentaufnahme. Wir alle glauben an unsere Stärke, jeder Sieg bringt Selbstbewusstsein - aber Überheblichkeit, das passt nicht zu Schalke."
Huub Stevens zur Torwart-Frage: "Timo Hildebrand ist noch nicht da, wo er sein möchte. Er braucht seine Zeit, ist im Aufbau. Solange Lars Unnerstall so hält, habe ich keinen Anlass zu wechseln. Da muss Timo schon super im Training halten - und daran arbeiten wir."
Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): "Das war ein wirklich gutes Spiel gegen einen sehr starken Gegner. Da kann man jedem Spieler gratulieren. Gegen Karlsruhe am Mittwoch war es kein Schmankerl, aber wir waren erfolgreich. Heute war es Beides. Ich kann nichts Negatives sagen. Die Mannschaft findet sich als Team. Auch die Spieler, die nicht berücksichtigt wurden, freuen sich in der Kabine mit und gratulieren."
Horst Heldt über die "Bayern-Jagd": "Der FC Bayern schwebt in anderen Dimensionen, alles andere ist sehr eng zusammen. Es wird dauern, bis sich zwei, drei andere Mannschaften absetzen können - jede Woche gibt es eine neue Herausforderung. Wer das Spiel heute beobachtet hat, der hat gesehen, dass das Spiel nach dem 1:1 auch anders hätte werden können. Das Ergebnis ist auch ein Tor zu hoch."
Horst Heldt über das Europa-League-Spiel: "Wir wollen die Europa League am Donnerstag unbedingt klar machen."
Horst Heldt über Jermaine Jones: "Es ist für ihn nicht so einfach gewesen, aber er ist ruhig geblieben und hat seine Chance genutzt, die man so nicht absehen konnte. Aber man darf nicht nachlassen."
Lars Unnerstall (Torwart FC Schalke 04): "Ich möchte natürlich immer zu null spielen, aber wenn's nicht klappt und wir gewinnen, bin ich trotzdem zufrieden."
Lars Unnerstall über Timo Hildebrand: "Er ist ein Supertyp. Ich kann viel von ihm lernen, denn er hat einige Bundesliga-Spiele mehr als ich."
Julian Draxler über seine zufriedenstellenden Noten
Julian Draxler (FC Schalke 04): "Vom Gefühl war ich mit meiner Leistung zufrieden, unter dem Strich zählen nur die drei Punkte. Die Doppelbelastung Schule/Training hat sich eingependelt, die Noten sind für mich zufriedenstellend. Man merkt, dass ich robuster und konstanter werde."
Julian Draxler über Raúl: "Vater-Sohn-Verhältnis ist übertrieben, Raúl versucht mir sehr zu helfen. Wir verständigen uns auf Englisch."
Julian Draxler über Jermaine Jones: "Wir wissen seine Qualitäten zu schätzen und sind sehr froh, dass er zu alter Stärke zurückgefunden hat."
Klaas-Jan Huntelaar (FC Schalke 04): "Wir haben gut gespielt, sechs Spiele von den letzten sieben gewonnen. Da müssen wir weitermachen. Wir haben zusammen sehr gut gestanden, werden immer besser und besser und lernen schnell."
Holger Stanislawski (Trainer 1899 Hoffenheim): "Glückwunsch an Schalke zum verdienten Sieg. Ich habe nicht gedacht, dass wir noch zu so einer unkonzentrierten Leistung fähig sind. Das waren Fehlpässe en masse. 60 Prozent Ballbesitz nutzt nichts. Am Sonntag gibt es eine ausgiebige Videositzung. Die Spieler sollen sich die anderthalb Stunden angucken, damit sie sehen, was sie fabriziert haben."
Holger Stanislawski über das "Hand"-Tor von Raúl: "Wenn der Schiedsrichter Raúl befragt hat, wird er schon etwas wahrgenommen haben. Er schießt sich den Ball gegen die Hand. Es wäre zu einfach zu sagen, dass das entscheidend war."
Huntelaar war wieder der entscheidende Schalker
