Gelsenkirchen. Kevin Kuranyi gibt gerne zu, dass ihn eine Saisonvorbereitung selten so geschlaucht hat wie die jetzige unter Schalkes neuem Trainer Felix Magath. „Das war sehr anstrengend”, sagt der Stürmer in einer Art Zwischenbilanz. „Aber Magath leistet gute Arbeit. So langsam werden wir fit."

Mit „wir” meint Kevin Kuranyi natürlich auch sich selbst, denn eigentlich hat er in der nächsten Spielzeit Großes vor. „Ich will mit Schalke 04 Erfolg haben und hoffe, dass wir in der Tabelle ganz vorne landen”, sagt der 27-Jährige.

Sollten sich diese Vorstellungen Kevin Kuranyis realisieren lassen, dann will er auch wieder ein Auge auf die Nationalmannschaft werfen. „Wenn das möglich ist”, schränkt er allerdings auch gleich wieder ein. Wissend, dass Bundestrainer Joachim Löw nach seiner Flucht aus dem DFB-Team im vergangenen Oktober ein Comeback des Schalkers in der Zukunft, „so lange ich Bundestrainer bin”, ausgeschlossen hatte. Aber die WM 2010 lockt jeden Spieler, natürlich auch Kevin Kuranyi.

Noch zeigt Kevin Kuranyi allerdings auch nicht die Leistungen, die ihn rein sportlich dazu befähigen würden, wieder Nationalspieler zu werden. Das hindert den Schalker Angreifer aber nicht, an eine erfolgreiche Saison zu glauben. Das sollte man ihm nicht übel nehmen, denn wer im Profifußball nicht glaubt, dass er vorwärts kommt, hat dort auch nichts verloren. Und Kevin Kuranyi glaubt eben, dass er sich wieder positiv in die Schlagzeilen bringen kann.

Felix Magath, so denkt er, kann ihm dabei helfen. „Wir beklagen uns zwar”, sagt er über die harten Trainingsmethoden. „Aber es wird uns noch gut tun.” Am Wochenende freuen sich die Schalker Profis, endlich einmal wieder Fußball spielen zu können. „Es ist immer gut, wenn man nach vielen Trainingstagen, auch mal wieder spielen darf”, sagt Kevin Kuranyi, der den T-Home-Cup am Samstag und Sonntag in der Veltins-Arena aber sportlich nicht überschätzen will. „Wir sind noch mitten in der Vorbereitung”, erklärt der Ex-Stuttgarter, dessen Vertrag mit Schalke am Ende der Saison ausläuft. „Es ist aber sicher interessant, mal zu sehen, wie weit die anderen Vereine sind.”

T-Home-Cup als Chance

Für Kevin Kuranyi dürfte das Turnier allerdings die Chance sein, sich selbst in guter Verfassung zu präsentieren. Man darf zwar davon ausgehen, dass Trainer Felix Magath auf Dauer auf ihn setzt, aber in den zurückliegenden Tagen machte der Schalker Chefcoach auch darauf aufmerksam, dass man ohne die entsprechende Leistung nicht in die Mannschaft kommt. Halil Altintop und Jefferson Farfan bildeten da das Schalker Sturmduo. Mit nur zwei Stürmern zu spielen, ist die neue taktische Ausrichtung. Das machte Magath auf den T-Home-Cup bezogen auch noch einmal deutlich: „Wir werden da ganz sicher nicht im 4-3-3-System antreten.”

Aber das beunruhigt Kevin Kuranyi jetzt noch nicht: „Ich gehe davon aus, dass ich meine Chance bekomme. Bis zum Bundesligastart sind es ja noch einige Wochen.”