Sellin. . Schalke feierte am Mittwoch Geburtstage und 25:0-Sieg gegen eine Rügen-Auswahl. Lewis Holtby traf fünf-, Julian Draxler viermal. Manager Horst Heldt plant ohne Anthony Annan und Junmin Hao.

Es war wirklich nur ein Spaß, als Schalkes Manager Horst Heldt am Mittwoch angesichts der Geburtstags-Flut im Trainingslager sagte: „Wir kommen aus dem Feiern gar nicht mehr heraus.“ Ralf Rangnick wurde am Mittwoch 53 Jahre alt, José Manuel Jurado hatte ebenfalls Geburtstag und feierte seinen 25. – und am Abend gab’s das passende Ergebnis dazu: Mit 25:0 (15:0) gewann Schalke das Testspiel gegen eine Rügen-Auswahl, die aus Spielern der siebten bis neunten Liga bestand. Trainer Ralf Rangnick war auf jeden Fall zufrieden: „15 Tore musst du in einer Halbzeit erstmal machen. Das ist alle drei Minuten ein Tor, und das haben wir in der ersten Halbzeit geschafft.“

Intern war ein Wettschießen zwischen der Mannschaft der ersten und der der zweiten Halbzeit vereinbart worden. Das fiel mit 15:10 eindeutig für das A-Team aus. Beste Schützen in Halbzeit eins waren die spielfreudigen Lewis Holtby (5) und Julian Draxler (4), für das Team der zweiten Hälfte trafen Edu und der aus der Jugend gekommene Philipp Hofmann jeweils dreimal.

Erstes und letztes Tor

Nicht mitwirken konnte Raúl, der am Dienstag mit einer Schnittwunde am Zeh im Trainingslager eintraf – die Verletzung hatte er sich im Urlaub zugezogen. Weil sich die Wunde entzündet hat, passt der Fuß derzeit in keinen Fußball-Schuh, aber Anlass zur Sorge besteht wohl nicht. Manager Heldt flachst jedenfalls schon wieder über Raúl: „Im Gesicht sieht er besser aus als am Fuß . . .“

Etwas rührselig war es zum Schluss des Spiels, als Anthony Annan einen Elfmeter zu seinem ersten Tor überhaupt für Schalke verwandeln durfte – und wahrscheinlich auch zu seinem letzten. Denn Heldt hat dem Ghanaer mitgeteilt, dass Schalke nicht mehr mit ihm plant: „Es wäre sinnvoller, wenn er sich nach etwas Neuem umschaut.“ Anfragen für Annan, der erst im Winter von Felix Magath für 2,5 Millionen Euro verpflichtet wurde, gibt es immer wieder aus der Türkei. Ein konkretes Angebot von Bursaspor kann Heldt allerdings nicht bestätigen.

Neben Annan steht aus dem aktuellen Kader vor allem noch der Chinese Junmin Hao zum Verkauf. Dagegen soll Hans Sarpei, mit dessen Abgang immer wieder spekuliert wird, als vielseitiger Defensivspieler bleiben. Und Heldt stellt klar, dass nach Manuel Neuer kein weiterer Stammspieler mehr abgegeben werden soll – zumindest bestehe nicht die Notwendigkeit eines Verkaufs.

Farfán langfristig binden

Das gilt insbesondere für Jefferson Farfán, dessen Vertrag 2012 ausläuft. „Wir wollen ihn in diesem Jahr nicht abgeben, auch auf die Gefahr hin, dass er 2012 ablösefrei wechselt“, versichert Heldt. Sobald Farfán in etwa zwei Wochen wieder auf Schalke eintrifft (der Stürmer hat sich beim peruanischen Nationalteam einen Muskelfaserriss zugezogen und fällt für die Copa America aus), will Schalke mit ihm über eine Vertragsverlängerung reden. Das erste Angebot der Königsblauen hat Farfán nicht akzeptiert, nun geht es in die zweite Runde. Angebote anderer Klubs für Farfán liegen derzeit nicht vor, „und das“, so Heldt, „ist auch gut so“.