Ralf Fährmann tritt bei Schalke 04 die Nachfolge von Torwart Manuel Neuer an. Ist er der richtige Mann? Andreas Ernst sagt: Ja.

Wie gut er ist, hat Ralf Fährmann ausgerechnet beim großen Schalker Rivalen gezeigt. Okay, Eintracht Frankfurt verlor zwar am letzten Spieltag bei Borussia Dortmund mit 1:3 – aber Fährmann hielt, was zu halten war, zum Beispiel zwei Elfmeter. Fährmann ist erst 22 Jahre alt, extrem talentiert und mal ehrlich: Welchem jungen Torwart unterlaufen keine Flüchtigkeitsfehler?

Fährmann leistete sich davon zwar ein paar in dieser Saison bei der Eintracht, aber sollte er auch auf Schalke danebengreifen, muss er nicht sofort Pfiffe befürchten. Denn er trug von 2003 bis 2009 das königsblaue Trikot – und alle Schalker denken gern an Fährmann zurück. Sympathisch, offen, ehrgeizig – so mögen's die Königsblauen. Ein anderer junger Torwart ohne S04-Vergangenheit wie Zieler, Trapp oder Wiese hätte die königsblauen Herzen sicherlich nicht sofort erobert.

Nun kommt Fährmann. Und das auch noch kostenlos. Auch das ist ein wichtiges Argument. Schalke kann die Neuer-Millionen in Feldspieler reinvestieren.Trainer Ralf Rangnick kann nun viel gezielter Spieler für sein bevorzugtes System auswählen. Die Innenverteidung steht schon. Der Abwehrchef heißt Benedikt Höwedes – und ist der wohl künftige Kapitän. Fährmann und der 23-jährige Höwedes bilden die Achse in der Defensive – und im offensiven Mittelfeld gibt’s da noch Julian Draxler (17). Für alle gilt: jung, gut, selbst ausgebildet.

Seinen ersten Einsatz für die Schalker Profis hatte Fährmann übrigens gegen wen? Na klar, gegen den BVB. In einem Revierderby stand er schon auf dem Platz. Er weiß, wie das geht. Das hat er Wiese, Trapp, Zieler und Co. auch voraus.

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