Gelsenkirchen. . Seine Eltern kommen aus Gelsenkirchen, sein Sohn würde ihn gern in Königsblau sehen: Der Mainzer Torwart Christian Wetklo lief erstmals in der Arena auf. Das war schon immer sein großer Traum.
Ein Gelsenkirchener verabschiedete sich mit einem lauten Lachen. Und sagte in die große Runde: „Ich fahre mit Bus und Bahn nach Hause. Ich hab’s ja nicht weit!“ Aber es war nicht etwa ein Spieler des FC Schalke 04, der beschwingt aus der Arena spazierte. Sondern der Mainzer Torwart Christian Wetklo (31). Der kommt aus Gelsenkirchen.
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Christian Wetklo hat von 1995 bis 1999 auf Schalke gespielt – und war nach dem 3:1-Sieg den Tränen nah. Und das nicht nur, weil er mit Mainz die Europa League erreichte. „Das war für mich der größte Traum, einmal im Parkstadion oder in der Arena aufzulaufen. Wie oft fahre ich an der Arena vorbei, wenn ich meine Eltern besuche. Mein kleiner Sohn ist sieben Jahre alt, der fragt mich manchmal: ,Papa, warum kannst du nicht hier spielen’. In der Arena aufzulaufen, jetzt die ersten drei Punkte für Mainz mitzunehmen, das ist unglaublich.“
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Unglaublich waren auch die Emotionen beim Abschied von Marcelo Bordon (35). Der langjährige Schalker Abwehrchef, der vor der Saison den Klub Richtung Katar verließ. Oder verlassen musste, denn nachher sagte er: „Das war ganz hart für mich und für meine Familie.“ Jedenfalls warb Bordon für sein Abschiedsspiel am 9. Juli und vergoss Tränen, als die Schalke-Fans in der Arena „Marcelooo“ brüllten.
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Die Schalke-Fans waren ohnehin sehr kreativ. Sie begrüßten die Mannschaften beim Einlaufen mit einer sehenswerten Choreografie. Die Spieler bedankten sich aber nicht mit einer ebenso kreativen Leistung. Nach dem Schlusspfiff gab’s nur noch Pfiffe.