Gelsenkirchen. . Schalke hat die fünfte Pflichtspiel-Niederlage in Folge kassiert und rutscht vor dem DFB-Pokalfinale am 21. Mai gegen den MSV Duisburg immer tiefer in die Krise. Einziger Lichtblick war beim 1:3 gegen Mainz Klaas-Jan Huntelaar, der seinen Tor-Fluch beendete.

Am Ende gab es ein gellendes Pfeifkonzert: Schalkes Fans waren zurecht sauer. Denn die Leistung der Mannschaft beim 1:3 gegen Mainz 05 war blamabel – und die fünfte Pflichtspiel-Niederlage in Folge (Kaiserslautern, Manchester, Bayern, wieder Manchester und nun Mainz) hoch verdient. Dabei wollte Trainer Ralf Rangnick mit einer guten Leistung die Talfahrt stoppen und mit Blick auf das Pokalfinale gegen Duisburg ein Erfolgserlebnis sammeln. Doch daraus wurde nichts, und die Talfahrt weitet sich zur Krise aus.

Einziger Lichtblick war das Tor von Klaas-Jan Huntelaar. Ein bisschen eine verrückte Geschichte. Erst traf der Holländer über Monate gar nicht, dann war er elf Wochen verletzt – und nun knipste er bei seinem Bundesliga-Comeback gleich wieder mit dem ersten Ballkontakt. Huntelaar brachte Schalke in der 47. Minute, nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung zur Pause, mit 1:0 gegen Mainz in Führung. Andre Schürrle sorgte fünf Minuten später aber für den Mainzer 1:1-Ausgleich. Und in der Schlussphase machten Lewis Holtby (82.) und Nikolce Noveski (85.) mit ihren Toren die Schalker Pleite perfekt.

Huntelaar meldete sich zurück

Huntelaar strahlte nach seinem Treffer dennoch übers ganze Gesicht. Nach einer von Raúl verlängerten Farfan-Ecke war der Holländer noch mit der Brust am Ball und bugsierte die Kugel so über die Linie – ein typischer Treffer für einen Torjäger, um so eine lange Flaute zu beenden. Seine letzten Tore hatte Huntelaar am 24. November vergangenen Jahres in der Champions League gegen Lyon (3:0) erzielt. In der Bundesliga hatte er sogar am 13. November beim 2:2 in Wolfsburg das letzte Mal getroffen. Danach rannte er wochenlang einem Erfolgserlebnis hinterher, ehe er sich am 1. März im Training eine Innenbandverletzung im Knie zuzog. Am Mittwoch in Manchester hatte er seinen ersten Kurz-Einsatz, nun brachte ihn Ralf Rangnick gegen Mainz nach der Halbzeitpause für Christoph Metzelder – und Huntelaar meldete sich nach 1003 torlosen Bundesliga-Minuten zurück. Und Schalke kann im wichtigen Pokalfinale gegen Duisburg wieder mit dem 14-Millionen-Euro-Mann planen.

Ralf Rangnick hatte die Partie gegen Mainz von vornherein unter das Motto gestellt, dass Schalke mit Blick auf das Pokalfinale wieder in Schwung kommen muss. Doch abgesehen von dem Huntelaar-Treffer war es ein langweiliger Kick, der die bedenkliche Talfahrt fortsetzte und am Ende die fünfte (!) Niederlage in Folge für S04 brachte. In der ersten Halbzeit hatte Schalke gerade mal eine Torchance durch Raúl, der in der 10. Minute am Mainzer Torwart Wetklo scheiterte. Dann kam zur Pause Huntelaar ins Spiel – und danach drehten die Mainzer noch die Partie.

Holtby leitete Niederlage ein

Nur fünf Minuten nach der Schalker Führung traf Andre Schürrle zum 1:1-Ausgleich – wenn auch aus Abseitsposition, doch dafür hatte Schiedsrichter Rafati in der ersten Halbzeit einem wohl korrekten Treffer von Heller (11.) die Anerkennung verweigert. In der 82. Minute leitete ausgerechnet der von Schalke an Mainz ausgeliehene Lewis Holtby mit seinem Treffer zum 1:2 dann die Niederlage ein. Und in der 85. Minute machte Nikolce Noveski mit dem 1:3 die Pleite perfekt.

Mainz ist damit für die Europa League qualifiziert und feierte seinen ersten Bundesliga-Sieg überhaupt auf Schalke. Doch die Schalker Fußballer wurden ausgepfiffen. Denn in dieser Form droht auch beim Pokalfinale ein ganz böses Erwachen.