Gelsenkirchen. . Das Spiel gegen Manchester United bewies auch allen Zweiflern und Nörglern: Die Entscheidung von Manuel Neuer, alsbald zum FC Bayern zu wechseln, ist logisch, folgerichtig – und ein sinnvoller Schritt für den derzeit besten Torhüter der Welt.

Liebevoll streichelte Manuel Neuer den Scheitel des kleinen Kindes, das am Dienstagabend gemeinsam mit dem Schalker Torwart in die Arena einlief. Vielleicht hat der 25-jährige Ausnahmekeeper kurz zurück gedacht, wie es sich anfühlte, damals anno 2004, als er selbst, gerade 18, noch als Balljunge in der Schalker Arena die Champions-League-Hymne hörte. Beim Finale in Gelsenkirchen zwischen dem FC Porto und AS Monaco stand Neuer „direkt am Spielfeldrand“, wie er sich dieser Tag erinnerte. „Es war damals für mich ein Traum, dieses Spiel zu erleben.“

Diesen Traum hat er jetzt als Spieler Realität werden lassen. Noch dazu gegen Manchester United mit Edwin van der Sar im Tor, jenem Mann, als dessen Fan sich Neuer stets geoutet hatte. Für den Jungen aus Gelsenkirchen-Buer war der Dienstagabend also auch eine Reise in die eigene Vergangenheit, in die Zeit der Schwärmerei, die längst dem nüchternen Kalkül eines Berufsfußballers Platz gemacht hat. Und das Spiel gegen Manchester bewies auch allen Zweiflern und Nörglern: Die Entscheidung des Torwarts, alsbald zum FC Bayern zu wechseln, ist logisch, folgerichtig – und ein sinnvoller Schritt für einen Keeper, den man unwidersprochen als derzeit besten Torhüter der Welt bezeichnen darf. Er ist dem FC Schalke schlicht entwachsen.

Seine unfassbaren Reflexe und Rettungstaten, die lange Zeit der roten Welle aus Manchester trotzen, dürften einen Mann in seiner Entscheidung bestätigt haben: Bayern-Manager Uli Hoeneß. Gestern Abend wird er im Fernsehen wohlwollend auf seinen künftigen Schützling geschaut haben. Und Manuel Neuer weiß, dass diese Champions Leauge-Abende in München trotz aller aktuellen Sorgen dann doch kein Traum, sondern auf Sicht erfreulicher Alltag sein werden.