Gelsenkirchen.

Wer im Fußball nicht zu Hause ist, der hätte Ralf Rangnick und Horst Heldt bei der Vorstellung des neuen Schalke-Trainers durchaus als Brüderpaar halten können: Dunkler Anzug, weißes Oberhemd, oberster Knopf leger geöffnet statt Krawatte, und auch von der Statur her sind der neue Coach und der aufgerückte Manager auf Augenhöhe.

Rangnicks Pläne

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    Dass sie nicht nur Äußerlichkeiten verbindet, kam bei ihrem ersten gemeinsamen Schalke-Auftritt auch durchaus bei ihren Aussagen rüber. Da stimmt offensichtlich die Chemie, was die Vorstellung vom Profifußball im Jahr 2011 und die königsblaue Zukunft angeht. Das haben die beiden in Vorabgesprächen schon festgestellt. Rangnick: „Wir sind, was die Zusammenarbeit angeht, sehr ähnlicher Auffassung. Auch über Spieler gibt es zwischen uns eine große Schnittmenge. Und sollten wir mal nicht einer Meinung sein, werden wir solange diskutieren, bis der eine den anderen überzeugt hat.“

    Auch der Manager sieht sich als „absoluter Teamplayer“, der sich auf die Gespräche mit dem Trainer freut: „Alles hier muss im Konsens passieren“, betont Horst Heldt. Neben dem Sportlichen muss er allerdings mehr als andere die Gesamt-Konstellation des Vereins im Auge behalten. Als einen „Prozess“, der längere Zeit in Anspruch nehmen wird, sieht er die Umwälzungsmaßnahmen an, die auf Schalke nun in Gang kommen müssten. „Das Gläserne ist die Lizenzspieler-Abteilung, aber es wird auch viele Veränderungen geben, die man im Alltag nicht so zu sehen bekommt“, so Heldt. Der „zweitgrößte Verein Deutschlands“ habe dabei nicht nur die sportliche Entwicklung im Auge – Meisterschafts-Versprechen für den Sankt-Nimmerleins-Tag gab es keine – , sondern es müsse weiter daran gearbeitet werden, von den Verbindlichkeiten herunterzukommen. Abgesehen von laufenden wie unvorhergesehenen Kosten wie die Reparatur des Daches etc.

    Dass die Spieler, die in der kommenden Saison das königsblaue Trikot tragen werden, dann zum Armenhaus der Liga zählen werden, das glaubt der Manager nicht: „Bisher haben wir noch immer unsere Gehälter pünktlich bezahlt. Und wir werden auch in Zukunft unter den Top Fünf der Liga stehen.“ Zumindest, was die Gehälter angeht.