Wolfsburg/Gelsenkirchen.. Felix Magath hat im Trainerstreit nachgelegt und seinen Nachfolger Ralf Rangnick beim Fußball-Bundesligisten Schalke 04 attackiert.
"Zu mir hat Herr Rangnick nichts gesagt", sagte Magath über die Kritik am Zustand des Schalker Kaders und schob mit beißender Ironie nach: "Aber Herr Rangnick ist ja Professor. Er wird sich noch etwas einfallen lassen. "
Am Tag zuvor hatte Rangnick bei seinem Dienstantritt den Zustand der Schalker Mannschaft kritisiert und damit die Arbeit von Magath infrage gestellt. Der Mannschaft fehle Teamgeist, eine Hierarchie, eine Spielidee und ein vernünftiges Miteinander. Nur genug Spieler seien da, witzelte Rangnick bezüglich des personell aufgeblähten Kaders: "Wenn alle da sind, ist ein vernünftiges Training nicht möglich."
Magath machte am Dienstag im Training Ernst. Fünf Minuten früher als geplant rief er um 9.55 Uhr seine Schützlinge zusammen und ordnete Zirkeltraining an. Zweimal 20 Minuten. Als Arbeitsgerät dienten die vom Trainer geschätzten Medizinbälle, mit denen Grafite und Co. ihre Bauchmuskulatur aufbessern mussten.
"Schönes Wetter, gute Arbeit, mit gefällt"s", meinte Magath am Rande des Trainings vor 200 Schaulustigen schmunzelnd. Die Höchststrafe blieb den Profis erspart. Auf den "Hügel der Leiden" schickte der 57-Jährige seine Spieler nicht, die Erdaufschüttung neben den Trainingsplätzen mit Treppen und Sprintrampen droht den Spielern allerdings bei weiteren Punktverlusten im Abstiegskampf.
"Für mich ist es gut, dass er wieder da ist. Er hat Vertrauen in meine Arbeit und gibt immer Vollgas", sagte Mittelfeldstratege Josue. Der Brasilianer hat in Abwesenheit von Magath in den letzten zwei Jahren nie mehr zu seiner Form gefunden. Auch Landsmann Grafite hatte angeblich nichts gegen das harte Training einzuwenden. "Diese Kraft wird uns helfen."
Magath bei Facebook
1/9
Nach dem 1:1 beim VfB Stuttgart am Sonntag steht Magaths Team im Abstiegskampf weiter unter Druck und kann sich keinen weiteren Ausrutscher erlauben. Nach der Länderspielpause erwarten die "Wölfe" am 3. April Tabellennachbar Eintracht Frankfurt, der am Dienstag Trainer Michael Skibbe durch Christoph Daum ersetzte. Magath weiß aus eigener Erfahrung nur zu gut, was das bedeuten kann: "So ein Trainerwechsel ist zu Beginn immer erfrischend." (sid)
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.