Essen. . Schalke 04 hat sich endgültig von Felix Magath getrennt. Die Vorwürfe des Aufsichtsrates wiegen schwer. Es droht ein schmutziger Scheidungskrieg. Ein Kommentar.

Nun ist es also passiert. Felix Magaths Zeit auf Schalke ist abgelaufen. Und die Uhr wurde nicht angehalten, sie wurde zertrümmert.

Das Verhältnis der Führungsköpfe zum Vorstandsmitglied, Trainer und Manager war seit Wochen gestört, nun stellte sich heraus: Es war irreparabel. Die Vorwürfe, die Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies am Mittwoch aus juristischen Gründen zum Teil verklausuliert vortrug, wiegen insgesamt zu schwer – eine Fortsetzung der Zusammenarbeit auf Vertrauensbasis war unmöglich geworden.

Von sportlichen Ergebnissen, das betonte Tönnies, habe sich der Aufsichtsrat nicht beeinflussen lassen. Es half also Magath nicht einmal mehr weiter, dass er zwei wichtige Siege im Pokal-Halbfinale in München und im Champions-League-Achtelfinale gegen Valencia landete, die ihm natürlich bei vielen Fans Pluspunkte einbrachten.

Tönnies Mienenspiel

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Jetzt wird auch deutlich, dass die Mannschaft in diesen Spielen ausschließlich für sich selbst und für den Klub gekämpft hat, nicht mehr für ihren Trainer. Tönnies bekräftigte, dass es Beschwerden des Mannschaftsrates über Magaths Führungsstil gab.

Am Ende aber ging es offensichtlich vorrangig um finanzielle Vorgänge, denn es wurden Wirtschaftsprüfer eingeschaltet. Magath soll sich nicht an satzungsgemäße Vorschriften gehalten haben. Bekanntlich war es seine Pflicht, Ausgaben über 300 000 Euro vom Aufsichtsrat genehmigen zu lassen.

Droht nun ein schmutziger Scheidungskrieg? Momentan sieht es danach aus, denn alles Weitere müssen Anwälte regeln. Es sei denn, Schalke und Magath treffen sich beim Streit um mögliche Restzahlungen irgendwo in der Mitte. Aber selbst dann ist schon zu viel Schaden entstanden. Schalke 04 steht nach außen als Krach- und Krisenklub da. Wieder einmal.