Gelsenkirchen. . Seit zehn Bundesligaspielen hat Klaas-Jan Huntelaar nicht mehr für Schalke 04 getroffen. Beim 1:0 gegen Freiburg spielte der Niederländer nur 45 Minuten - und jetzt bekommt er auch noch Konkurrenz.
Als sich die Arena langsam leerte, die letzten Schalke-Fans noch die auslaufende Mannschaft beobachteten, da trottete Klaas-Jan Huntelaar (27) schon aus der Kabine. Geduscht, umgezogen, die Sporttasche geschultert. Doch Huntelaar war nicht anzusehen, dass seine Mannschaft den SC Freiburg nach einer überzeugenden Leistung mit 1:0 besiegt hatte. Der Arbeitstag des Stürmers dauerte nur 45 Minuten. Als Huntelaar ausgetauscht wurde, stand es noch 0:0. Vertreter Mario Gavranovic spielte nach der Pause viel besser. Huntelaar war der Verlierer unter lauter Gewinnern auf Schalke.
Denn er wurde nicht einmal wegen einer Verletzung ausgewechselt. „Der Trainer hat zu mir gesagt: ,Dienstag musst du wieder spielen’“, sagte Huntelaar und ergänzte: „Aber ich möchte natürlich gern immer spielen.“ Zwar hatte er etwas häufiger den Ball als im Revierderby in Dortmund (0:0, DerWesten-Note: 5) und beim Heimspiel gegen Hoffenheim (0:1, DerWesten-Note: 5,5), aber eine Riesenchance konnte er sich wieder nicht erarbeiten. Von DerWesten gab’s diesmal die Note 4, aber die schwarze Serie bleibt: Seit zehn Bundesligaspielen hat Huntelaar nicht mehr getroffen! Zurzeit darf Huntelaar nur jubeln, wenn er für die niederländische Nationalelf spielt - so wie am Mittwoch beim 3:1 gegen Österreich. „Frustriert bin ich nicht. Ich mache meine Arbeit, den Rest habe ich nicht in der Hand“, sagte er. Und klang dabei doch mächtig frustriert.
Im Gegenteil zu Mario Gavranovic (21). Der kam zur Pause und erlebte direkt einen tollen Start. Erst jubelte er mit Jefferson Farfan nach dem 1:0 (49.), dann traf er selbst den Pfosten (51.). Gavranovic kämpfte, gewann einige Zweikämpfe, erhielt eine Menge Applaus. Viel mehr als Huntelaar, der Torjäger außer Dienst und außer Form. Von Kapitän Manuel Neuer gab’s für Gavranovic ein Sonderlob: „Wenn er reinkommt, gibt er immer Vollgas!" Dementsprechend kam der junge Schweizer deutlich selbstbewusster nach dem Spiel aus der Kabine als sein prominenter Kollege Huntelaar. „Bei der Konkurrenz ist es für mich nicht einfach, zu spielen. Aber der Trainer ist zufrieden mit mir. Ich habe immer gehofft, meine Chance zu bekommen und hoffe, wichtig für Schalke zu sein“, sagte er. Spielpraxis will er so viel wie möglich sammeln - denn der Saison-Höhepunkt für Gavranovic ist die U21-Europameisterschaft mit der Schweiz im Juni. Eins hat Gavranovic schon geschafft: Hinter Raúl und Huntelaar ist er Schalkes Stürmer Nummer drei - und nicht mehr Edu (29) oder der inzwischen nach Freiburg abgewanderte Erik Jendrisek (24). Der Grieche Angelos Charisteas (30), gekommen im Winter, saß sogar nur auf der Tribüne.
Schalkes Jurado überzeugte mit feiner Technik
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Am Dienstag in Valencia (20.45 Uhr, live im DerWesten-Ticker) wird Gavranovic aber noch nicht von Anfang an spielen. Denn Huntelaar ist gesetzt. Aber wie lange noch?
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