Gelsenkirchen. . Der FC Schalke 04 kann zu Hause doch noch gewinnen und feierte mit dem verdienten 1:0 (0:0)-Sieg gegen den SC Freiburg den ersten Bundesliga-Heimerfolg in der Rückrunde.
Drei Punkte für die arg geschundene Schalker Fanseele – und der Höhepunkt für Trainer Felix Magath am Ende einer Fanwerbe-Woche: Der FC Schalke 04 kann zu Hause doch noch gewinnen und feierte mit dem verdienten 1:0 (0:0)-Sieg gegen den SC Freiburg den ersten Bundesliga-Heimerfolg in der Rückrunde. Die blau-weiße Überlegenheit war allerdings größer, als es das Ergebnis aussagt.
Lob und einen dicken Blumenstrauß gab es bereits vor dem Anpfiff: Schalke-Trainer Felix Magath hatte eine Anerkennung für Atsuto Uchida dabei, Schalkes Japaner und Asien-Cup-Sieger. Danach war es vorbei mit den Geschenken.
Schalkes Jurado überzeugte mit feiner Technik
Obwohl: Lukas Schmitz hätte sich fast eins geleistet, als er in der dritten Minute ausrutschte und Freiburgs Papiss Cisse fast den freien Weg Richtung Tor von Manuel Neuer eingeleitet hätte, wenn Benedikt Höwedes schon im Strafraum nicht das lange Bein ausgefahren und in höchster Not geklärt hätte.
Schalke erspielte sich Chancen
Das war es aber schon mit ernsthaften Angriffsbemühungen der Breisgauer in Durchgang eins, die Anfangsviertelstunde gehörte eindeutig Blau-Weiß. Und die erspielten sich in den ersten 12 Minuten fast mehr Chancen, als in den vorherigen Heimpartien gegen Hoffenheim und Hamburg zusammen.
Eine scharfe Flanke von Schmitz fand in Raul einen dankbaren Abnehmer (5.), doch dessen Kopfball entschärfte Torhüter Oliver Baumann im Nachfassen. Zwei Minuten später wurde ein Farfan-Schuss im Strafraum abgeblockt. Nach zehn Minuten legte Raul per Hacke weiter auf Peer Kluge, diesmal klärte Baumann mit den Fingerspitzen. Wiederum zwei Minuten später flankte Jurado auf den Kopf von Klaas-Jan Huntelaar, doch der Holländer setzte seinen Versuch zu hoch an.
Aber es ließ sich gut an, vor allem, wenn sich Raul wie gewohnt weit zurückfallen ließ und aus dem Stand seine Nebenleute mustergültig auf die Reise schickte. Leider legte sich der Anfangselan auch genauso schnell wieder, die 9:0-Eckenüberlegenheit war nur eine optische, die Freiburger machten in erster Linie keine groben Fehler und waren ansonsten vor dem Strafraum auf Verkehrsberuhigung aus, was mit zunehmender Spielzeit immer besser gelang. Auch der Ex-Schalker Erik Jendrisek fiel im Gästetrikot nicht besonders auf, wenn man einmal von einem üblen Tritt gegen Uchida absieht, als der Ball längst nicht mehr in der Nähe war.
Nach der Pause hatte Trainer Magath offensichtlich genug von der wieder einmal wenig durchschlagskräftigen Vorstellung Huntelaars, stattdessen versuchte er es mit Mario Gavranovic, auf der Gegenseite war das Wiedersehen mit Jendrisek schon wieder beendet, hierfür kam Stefan Reisinger.
Trockener Flachschuss
Und es kam Leben in die Bude: Nach 49 Minuten leistete sich Mensur Mujdza ein katastrophales Abspiel vor dem Strafraum, Jurado erobert sich das Leder, leitet weiter auf Raul, der steckt durch für Farfan – und der Peruaner vollendet trocken per Flachschuss ins lange Eck. Endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis für den zuletzt Gescholtenen. Zwei Minuten später fast schon die Entscheidung, doch der Schuss von Gavranovic prallt vom Innenpfosten zurück ins Feld. Doch der blau-weiße Anfangselan war wieder zurück. Und die Gäste mussten jetzt mehr fürs Angriffsspiel tun, aber es dauerte bis zur 63. Minute, bis vor Neuers Tor so etwas wie Gefahr aufflackerte: Nach einem Ballverlust Annans ging Cisse steil, wurde aber von den Innenverteidigern Höwedes und Christoph Metzelder mit vereinten gestoppt. So wurde es nichts mit dem 16. Saisontor des brandgefährlichen Freiburgers.
Die Partie wurde eindeutig lebhafter, und wenn man den Königsblauen einen Vorwurf machen musste, dann den, nicht frühzeitig mit dem 2:0 für Beruhigung auf den Rängen gesorgt zu haben. So scheiterte Raul (70.) aus fünf Metern an Torhüter Baumann, und auch den Nachschuss brachte der Spanier nicht im Tor unter. Auch Gravranovic’ Versuch von der Strafraumgrenze landete abgefälscht auf dem Netz, dennoch war der Schweizer U-21-Nationalspieler wesentlich gefährlicher als sein niederländischer Sturmkollege in der ersten Halbzeit.
Eine Viertelstunde vor Schluss schickte Schalkes Trainer für Neuzugang Anthony Annan den eingewechselten Joel Matip ins defensive Mittelfeld. Ein Probelauf fürs Champions-League-Hinspiel in Valencia, in dem Annan nicht spielberechtigt ist. Sechs Minuten vor Schluss durfte sich auch der emsige Jurado für das Wiedersehen in Spanien schonen, für ihn kam Julian Draxler bei seinem zweiten Einsatz zu weiteren wertvollen Bundesliga-Minuten.