Hannover. . Der FC Schalke 04 feiert einen 1:0-Sieg bei Hannover 96. Mit seinem zehnten Saisontreffer gelang Raúl das Tor des Tages in der AWD-Arena.
So viel ist schon mal sicher: So schlecht wie in die Hinrunde kann der FC Schalke 04 in der Fußball-Bundesliga nicht in die Rückrunde starten. Das Team von Trainer Felix Magath setzte sich am zweiten Spieltag der zweiten Serie mit 1:0 (1:0) bei Hannover 96 durch, und die Plätze, die zum internationalen Fußball 2011/12 berechtigen, sind zumindest wieder in Sichtweite. Das Tor des Tages erzielte Raúl in der 33. Minute.
Im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen den Hamburger SV gab es zwei Veränderungen. Nachdem Felix Magath den spanischen 13-Millionen-Euro-Mann José Manuel Jurado nicht einmal für den Kader berücksichtigt hatte, war es keine große Überraschung mehr: Der 17-jährige Julian Draxler gab sein Debüt in der Schalker Startelf. Eine weitere Änderung war, dass Peer Kluge nach seiner Fußentzündung zurückkehrte und neben Ivan Rakitic auf der Doppel-Sechs spielte. Christoph Moritz rückte für Joel Matip auf den rechten Verteidiger-Posten.
Es war irgendwie klar, obwohl die Hannoveraner bis auf den zweiten Platz geklettert waren, dass es kein Hurra-Fußball-Spiel wird. Und so blieben Höhepunkte zunächst auch Mangelware. Stimmung herrschte nur auf der Tribüne, auf der die Schalker Fans ihr Team pausenlos anfeuerten. Sie brauchten sich auch kaum Sorgen zu machen, obwohl Jan Schlaudraff schon in der siebten Minute traf, dabei aber im Abseits gestanden hatte. Auf den anderen Seite hatte Raúl eine Chance (13.). Jefferson Farfán hatte sich gegen Christian Schulz durchgesetzt und aufgelegt, doch Schalkes Nummer 7 traf dann nicht das Tor, sondern Karim Haggui.
Das Schalker Rezept war klar: viel über die linke Seite zu kommen, vor allem über Julian Draxler, der viele Ballkontakte hatte, Hannovers Kapitän Steven Cherundolo ständig beschäftigte und ein ständiger Unruheherd war. Und nachdem die Gastgeber nach einem 121-Stundenkilometer-Schuss Lars Stindls – der war schon nach 13 Minuten für den verletzten Jan Schlaudraff gekommen – ihre anfangs gar nicht schlechten Offensiv-Bemühungen eigentlich eingestellt hatten (21.), kontrollierte das Magath-Team das Spiel. Zumal sich die 96er und ihr Trainer Mirko Slomka mehr mit dem Schiedsrichter-Gespann als mit der Partie beschäftigten und auch erkennen musste, dass Christoph Metzelder die Schalker Hintermannschaft sehr gut zusammenhielt.
Die erste große Möglichkeit hatte Klaas-Jan Huntelaar nach einer Klasse-Flanke Jefferson Farfáns, doch nachdem sich Karim Haggui zunächst verschätzt hatte, spitzelte er dem Schalker Stürmer den Ball noch vom Fuß. Besser machte es dann Raúl nach Vorarbeit von Julian Draxler und Lukas Schmitz. Er drückte den Ball in der 33. Minute zum 1:0 über die Linie. Es war das zehnte Saisontor des 33-Jährigen – allerdings das erste, das er nicht in der Veltins-Arena erzielt hat.
Neuer rettete in höchster Not
Nach dem Wechsel spielten die Hannoveraner mit mehr Dampf und versuchten, sich in der Schalker Hälfte festzusetzen. Ein erstes Ergebnis war ein Schuss von Mohammed Abdellaoue nach Vorarbeit Didier Ya Konans, der knapp am Tor von Manuel Neuer vorbeistrich (49.). Ein zweites Ergebnis war ein Volley-Schuss von Sergio Pinto, den der Schalker Nationalkeeper glänzend zur Ecke klärte (64.). Ein drittes Ergebnis: Nur eine Minute später rettete Manuel Neuer erneut in höchster Not – diesmal nach einem Kopfball Emanuel Pogatetz’.
Jetzt war aber der Zeitpunkt gekommen, dass die Schalker erkannten, dass das Fußball-Feld auch eine andere Hälfte hat. Allerdings verfehlte der für Julian Draxler eingewechselte Christian Pander das 96-Gehäuse (69.), während Raúl zu schwach schoss, so dass Ron-Robert Zieler keine Mühe hatte, den Ball zu halten (72.). Weitaus gefährlicher war eine Minute später ein viertes Ergebnis der Hannoverner Offensive: Konstantin Rausch schoss nach einem Ya-Konan-Hackentrick in sehr aussichtsreicher Position am Schalker Tor vorbei. Das war’s aber auch. Fast wäre sogar noch das 2:0 gefallen, aber Peer Kluge schoss vorbei.