Gelsenkirchen. .

Nach den Transfer-Ausgaben im Sommer muss sich der FC Schalke 04 jetzt einschränken. Trainer Felix Magath sagt: „Wir dürfen nicht so einfach Spieler kaufen.“

Auf Schalke, diese Bemerkung sei gestattet, gehört das Stopfen von Löchern ja schon allein wegen des Dachschadens der Arena im Moment zum üblichen Geschäft. Da passte es, dass am Mittwoch nun auch noch von einem weiteren Loch die Rede war, das die Finanzen des Vereins betrifft. Aufgeworfen wurde es nach einer Äußerung von Trainer und Manager Felix Magath, der dem Magazin Stern sagte: „Wir unterliegen finanziellen Auflagen der Deutschen Fußball Liga, nach denen wir nicht einfach so Spieler kaufen können.“ Eine Einschätzung, die einer Erklärung bedarf.

Die Meldung, dass Schalke Lizenz-Auflagen bekommen hat, kann nur den überraschen, der die Bundesliga in den vergangenen Monaten mit verbundenen Augen verfolgt hat. Schalke hatte bei der Lizenzerteilung am 20. April selbst erklärt, dass der DFL regelmäßig Bericht über die wirtschaftliche Entwicklung zu erstatten sei. Die Entscheidungsfreiheit sei indes nicht eingeschränkt. Daher konnte Schalke im Sommer auch die Gelder aus der Champions League investieren: Insgesamt wurden Spieler für 34 Millionen Euro verpflichtet – nach Abzug von Verkaufserlösen standen unterm Strich Ausgaben von 20 Millionen Euro.

Dieses Transfergebaren segnete die DFL bei einer Prüfung nach dem 31. Oktober ab; verbunden mit der „Auflage“, im Winter nicht wieder eine ähnlich hohe Summe auszugeben. Dies war jedoch laut Magath ohnehin nicht geplant.

Die Information des Stern, dass Schalke nur dann Millionen-Investitionen tätigen darf, wenn es die Kosten des Spieleretats zuvor durch Verkäufe senkt, wurden auf Schalke als „Quatsch“ bezeichnet. Man habe durchaus „Spielraum“. Insider raten indes, die in Champions League und Pokal bereits erzielten Zusatzeinnahmen nicht wieder gleich auszugeben, sondern lieber auf die hohe Kante zu legen.

Denn in der kommenden Saison könnte es durchaus wieder enger werden mit den Schalker Finanzen, weil derzeit eine Saison ohne Europapokal-Einnahmen droht. Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies will in diesem Fall die Ausgaben reduzieren. Dieser Zeitung sagte Tönnies: „Wenn wir den Europapokal nicht schaffen, schnallen wir den Gürtel vorübergehend etwas enger. Aber wir würden nicht wieder in eine Situation kommen wir vor einem Jahr.“