Gelsenkirchen. .

Die Zahlen sind so, dass die Bundesliga-Fußballer des FC Schalke 04 nach 18 Spieltagen vom Qualifikationsplatz für die Champions League elf und vom Europa-League-Rang acht Punkte getrennt sind. „Es ist ein weiter Weg“, sagt Peer Kluge, der am Samstag beim enttäuschenden 0:1 gegen den Hamburger SV wegen einer Fußentzündung gefehlt hat. „Aber möglich ist alles.“

Und als der 30-Jährige da so nach dem Vormittag-Training am Mittwoch steht und an den nächsten Gegner denkt, an Hannover 96, schmunzelt er. „Wenn man die Tabelle sieht, sind wir der Au­ßenseiter“, sagt Schalkes Nummer 12. So ist es. Das Team von Trainer Mirko Slomka ist dem von dessen Nach-Nachfolger Felix Ma­gath um mehrere Nasenlängen voraus, es liegt nach seinem 3:0 vom vergangenen Sonntag bei Eintracht Frankfurt auf dem zweiten Rang.

Diese Tatsache schüchtert Peer Kluge jedoch nicht ein. „Wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen, dann können wir da punkten“, sagt der 72-Kilo-Mann, der wieder schmerzfrei ist und davon ausgeht, am Samstag in der AWD-Arena auf einer der beiden Sechser-Positionen in der Schalker Startelf zu stehen. Die Mannschaft müsse nach der Hamburg-Pleite die Chance in Hannover nutzen, wieder etwas gutzumachen. Und das gilt vor allem auch deshalb, um zu verhindern, dass die Gedanken an den Saisonstart wieder intensiver werden. Nach dem 1:2 beim Hamburger SV folgten bekanntlich Niederlagen gegen Hannover 96 (1:2), bei der TSG 1899 Hoffenheim (0:2) und gegen Borussia Dortmund (1:3).

Im August und September 2010 war das. Da war Julian Draxler, der inzwischen einen Lizenzspieler-Vertrag unterschrieben hat, noch nicht einmal 17. Und er hatte wohl sein Bundesliga-Debüt im Trikot der Königsblauen so konkret auch noch gar nicht im Sinn. Obwohl auf seiner Homepage schon seit eh und je steht, dass er den Sprung in die Bundesliga schaffen wolle. Seine Lieblings-Trikotnummer ist übrigens die 10, jetzt trägt er die 31. Und sein Vorbild bis zu seinem zwölften Lebensjahr sei Michael Ballack gewesen, seine Vorbilder heute aber seien Zinédine Zidane und Rivaldo.

Und was sagt der 17-Jährige sonst? Nichts eigentlich. Je­denfalls lässt sich die Frage, ob er von seiner Schulpflicht am Gladbecker Heisenberg-Gymnasium befreit sei, um vormittags mit Schalkes Profis trainieren zu können, am Dienstag direkt nach dem Training nicht klären. Julian Draxler lächelt, als er gefragt wird, und sagt im Vorbeigehen: „Ich darf keine Interviews ge­ben.“ Das hat der Verein also verboten.

Tor nach Farfán-Flanke

Aber: Julian Draxler darf To­re schießen, und das gelingt ihm im Trainingsspielchen gleich mehrere Male. Einmal überwindet er Torwart Lars Unnerstall nach einer Flanke der Peruaners Jefferson Farfán, der längst nicht so einen müden Eindruck macht wie noch beim Training tags zuvor, sogar per Kopfball. Nicht dabei sind Christoph Metzelder und Erik Jendrisek, die bereits am Dienstag krank ge­fehlt haben. Dabei ist aber der erste Asien-Cup-Rückkehrer: Junmin Hao, der am Sonntag in Katar noch für China getroffen hat, aber dennoch mit seinem Nationalteam ausgeschieden ist, trainiert wieder.

Ob der 23-Jährige sogar ein Kandidat für die Schalker Startelf am Samstag ist? Nachdem das Experiment Joel Ma­tip als Alternative für Atsuto Uchida – mit Japans Nationalmannschaft beim Asien-Cup -- auf der rechten Verteidiger-Position am vergangenen Samstag missglückt ist, muss in Hannover mit einer Veränderung gerechnet werden.