Gelsenkirchen. Die Gerüchte, dass der FC Schalke 04 wegen seiner angespannten Finanzlage wichtige Spieler verkaufen oder jetzt zum Ende der am Montag ablaufenden Transferperiode sogar verramschen müsse, dementiert Felix Magath energisch.
„Es ist nicht so, dass wir nehmen müssen, was man uns hinwirft”, sagt der Sportchef der Königsblauen zu dieser Thematik.
Außerdem sei bisher auch noch nichts hingeworfen worden. „Da Sie ja immer alles so genau wissen wollen, habe ich gerade eben noch einmal nachgeschaut. Stand 13 Uhr hat sich noch kein Verein bei mir gemeldet, der einen Spieler von uns haben will”, sagte Magath am Donnerstag zu den immer wieder aufkeimenden Wechsel-Spekulationen um Rafinha, Ivan Rakitic oder Manuel Neuer, der wegen einer Erkältung übrigens nicht trainieren konnte, am Freitag Nachmittag aber schon wieder dabei sein soll.
Noch Spieler abgeben
Trotzdem hoffen die Schalker natürlich, dass sie noch den einen oder anderen Spieler aus dem mittlerweile 31 Spieler umfassenden Kader abgeben können, um die Gehaltskosten zu senken, denn die finanzielle Lage ist in der zweiten Saison ohne Einnahmen aus dem internationalen Fußballgeschäft eingestandenerweise mehr als angespannt. „Zumindest ein Spieler wird wohl gehen, der macht sich aber finanziell nicht so stark bemerkbar”, sagt Magath und spricht über Carlos Grossmüller, den, so der 26-jährige Uruguayer, sein früherer Verein FC Danubio gerne ausleihen würde.
Ansonsten, so sagt Felix Magath, gäbe es trotz vieler öffentlicher Diskussionen um die Schalker Finanzen für ihn keinen anderen Sachstand als den, der ihm vor seiner Verpflichtung offen gelegt worden sei. „Ich habe damals zwar nicht alle Positionen abgefragt und mich um alle Details gekümmert, aber für mich gibt es nichts Neues”, erklärt der Schalker Sportchef. „Dass wir kein Geld haben, war und ist ja bekannt”, sagt er. „Deshalb müssen wir vorsichtig agieren.”
Kein Vergleich mit Borussia Dortmund
Den Vergleich mit Borussia Dortmund in Zeiten seiner größten Finanzkrise hält der neue Schalke-Macher nicht für angebracht. „Dieser Vergleich hinkt. Dortmund war an der Börse und hatte alles verbraucht. Schalke kann zwar nicht mit Geld um sich werfen, hat aber immer noch sein Stadion und seine Marketingrechte”, sagt der 56-Jährige. Und er legt nach: „Unsere Situation ist nicht besorgniserregend. Da macht mir der SC Freiburg mehr graue Haare.” Ach ja, fast hätte man es vergessen: Der Aufsteiger ist am Samstag in der Veltins-Arena Gast des FC Schalke 04.