Gelsenkirchen.
Schalke-Trainer Felix Magath betonte: „Es gibt keinen Grund zur Hektik.“ Dennoch nimmt die Diskussion um die Zukunft von Manuel Neuer vor dem Schalker Pokalspiel am Dienstag beim FC Augsburg an Schärfe zu.
Felix Magath gibt sich in der Personalie Manuel Neuer gerne gelassen. Weil der Nationaltorwart in Schalke einen Vertrag bis zum 30. Juni 2012 hat, betonte er auch am Montag wieder: „Es gibt keinen Grund zur Hektik.“ Und dennoch nimmt die Diskussion um die Zukunft von Manuel Neuer vor dem Schalker Pokalspiel an diesem Dienstag (20.30 Uhr) beim FC Augsburg an Schärfe zu.
Franz Beckenbauer hält es sogar für möglich, dass Neuer dem FC Bayern bereits seine Zusage für einen Wechsel gegeben hat. In der TV-Sendung Sky 90 sagte Beckenbauer: „Manuel Neuer hat mittlerweile einen Marktwert. Er ist der beste Torhüter der Welt. Wenn er nicht schon bei Bayern unterschrieben hat, wird der Transfer nicht stattfinden – er wird immer teurer.“
Ein Problem
Freilich muss man die Äußerungen von Beckenbauer einordnen: Als Ehrenpräsident des FC Bayern ist er nicht mehr in das Alltagsgeschäft des Rekordmeisters involviert. Dennoch hätte Manuel Neuer in Schalke ein Problem, wenn an den Vermutungen von Beckenbauer etwas dran wäre, dass ein Wechsel vielleicht schon beschlossene Sache ist. Denn Neuer betont stets, dass Schalke sein „erster Ansprechpartner“ sei. Und Schalkes Position hat sich nicht verändert. „Wir sind daran interessiert, den Vertrag zu verlängern und werden alles dafür tun“, sagte Magath zu den Beckenbauer-Äußerungen: „Alles andere entzieht sich unserem Einfluss.“
In einem Punkt gibt sich Magath aber kompromisslos: Er will Neuer keineswegs schon zum Ende der laufenden Saison, also im Sommer 2011, ziehen lassen. In diesem Fall könnte Schalke wenigstens noch eine Ablösesumme kassieren – ein Jahr später wäre Neuer ablösefrei, falls er sich gegen eine Vertragsverlängerung in Schalke entscheiden würde. Magath stellt jedoch den sportlichen Erfolg in der kommenden Saison über einen möglichen Transfererlös. Da „gleichwertiger Ersatz nicht zu bekommen wäre“, würde Neuer „definitiv bis 2012“ in Schalke bleiben: „Ich spiele lieber um die Champions League oder sogar die Meisterschaft, als Transfererlöse zu erzielen.“
Indes bleibt abzuwarten, ob hier das letzte Wort gesprochen ist, oder ob es sich um den Beginn eines Pokerspiels handelt. Als die Bayern Neuer im Jahr 2009 das erste Mal verpflichten wollten, hat Magath einen Verkauf auch kategorisch – und erfolgreich – ausgeschlossen. Trotzdem sicherte er sich für den Fall ab, dass Neuer nicht zu halten sei: Aus der Biografie von Robert Enke geht hervor, dass der damals in Hannover spielende Nationaltorwart als möglicher Neuer-Nachfolger kontaktiert wurde.
Letztlich hängt nun alles von Neuers Entscheidung ab. Mit der Möglichkeit, Schalke im Jahr 2012 ablösefrei zu verlassen, will er sich noch nicht beschäftigt haben. Das sei eine Sache des Vereins.
Gespräche werden frühestens im neuen Jahr stattfinden – nach dem Pokalspiel in Augsburg beginnt der Urlaub. „Wir werden noch einmal an unsere Leistungsgrenze gehen müssen, um in die nächste Runde zu kommen“, sagt Magath.