Essen.

Alle reden über Schalkes umworbenen Torwart Manuel Neuer, jetzt auch - vermeintlich „unmissverständlich“ - Felix Magath. Nur der FC Bayern schweigt. Ein Kommentar.

So, Manuel Neuer spielt also auch in der kommenden Saison „definitiv“ für Schalke. Sagt Felix Magath. Nur: Dürfen wir ihn beim Wort nehmen, das in diesem Fall „endgültig“ und „unumstößlich“ bedeutet? Natürlich nicht. Wer die Gepflogenheiten im Profifußball-Geschäft kennt, weiß, dass solche Aussagen längst zur Taktik des Millionenspiels wie das 4-4-2- oder 4-3-3-System gehören.

Angenommen, der Schalker Coach wäre davon überzeugt, seinen begehrten Torwart trotz laufenden Vertrages bis 2012 nicht halten zu können — er würde geschäftsschädigend handeln, dies auch erkennen zu lassen. Weil es Schalkes Verhandlungsposition in einem möglichen Ablösepoker schwächen würde.

Im Übrigen: So viel Macht auch Magath auf Schalke haben mag, die Entscheidung, auf Neuers Vertragserfüllung selbst bei einer Ablösesumme von 20 oder 25 Millionen Euro zu bestehen, wird er nicht alleine treffen können.

Das Objekt der Begierde hält sich derweil konsequent bedeckt und redet trotz aller Beteuerungen, dass sein Herz königsblau schlage, immer nur schwammig davon,, Schalke sei sein erster Ansprechpartner. Ob Neuer abwartet, bis er sich in der Rückrunde ein Urteil über die Perspektive seines Heimatklubs für die kommende Saison zutraut, oder ob er sich womöglich längst für Bayern entschieden hat und lediglich die Schalker Fangemeinde in der laufenden Spielzeit nicht beunruhigen will, weiß allein er. Und vielleicht der FC Bayern.

Während nicht nur Schalke, sondern ganz Fußball-Deutschland sich mit der Zukunft des Nationaltorwarts beschäftigt, scheinen sich ausgerechnet die Bayern-Bosse in dieser Angelegenheit ein Schweigegelübde auferlegt zu haben. Merkwürdig? Nicht dann, wenn Hoeneß und Rummenigge mehr wissen. Die vornehme Zurückhaltung, die so gar nicht Bayern-typisch ist, sollte Schalkes Fans jedenfalls verdächtig.vorkommen.