Hamburg/Gelsenkirchen. .
Ausgerechnet bei seinem Ex-Klub Schalke 04 ist Gerald Asamoah für den FC St. Pauli wegen einer Sperre nicht spielberechtigt. Dabei hätte der ehemalige Nationalstürmer seinem alten Verein und Trainer Felix Magath gerne gezeigt, dass es ein Fehler war, ihn gehen zu lassen.
Diesen Freitag hatte sich Gerald Asamoah ganz anders vorgestellt. Ein glanzvoller Auftritt schwebte ihm vor, am Ende ein Sieg, und dieser natürlich garniert mit dem von ihm höchstpersönlich erzielten entscheidenden Tor. Das alles an alter Wirkungsstätte, aber eben für seinen neuen Verein. Doch die Hoffnung, mit dem FC St. Pauli seinem Ex-Klub Schalke 04 und Trainer Felix Magath ordentlich eins auszuwischen, verpuffte am vergangenen Samstag.
Ein Platzverweis im letzten Punktspiel gegen Eintracht Frankfurt hat dem 32-Jährigen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dabei hätte der ehemalige Nationalstürmer seinem langjährigen Arbeitgeber und vor allem Magath allzu gerne gezeigt, dass es ein Fehler war, ihn gehen zu lassen. „Ich hatte mich sehr auf das Spiel gegen Schalke gefreut. Diese Sperre tut richtig weh“, bekennt Asamoah: „Die Gelb-Rote Karte zu kassieren, war einfach dumm.“
Auch St. Paulis Trainer Holger Stanislawski hatte für den selbstverschuldeten Ausfall seines routinierten Angreifers wenig Verständnis. „Von einem so erfahrenen Spieler erwarte ich, dass er seine Emotionen im Griff hat. Aber Gerald weiß selbst, dass ihm das nicht hätte passieren dürfen. Damit ist die Sache für uns erledigt“, sagte der Coach.
„Ich bin ein ehrlicher Typ“
Einem wie Asamoah kann man eben nicht lange böse sein. In seinen mehr als zehn Jahren auf Schalke war der gebürtige Ghanaer trotz immer wieder schwankender Leistungen stets Publikumsliebling und stand auch bei den Mitspielern hoch im Kurs. Bei St. Pauli ist er schon nach wenigen Wochen voll integriert und - nach gerade einmal 337 Spielminuten für den Kiezklub - auf dem besten Weg zum Kultspieler. „Ich bin ein ehrlicher Typ, das kommt bei den Leuten an“, sagt er.
Die Zuneigung, die ihm beim Hamburger Stadtteilverein von Fans und Kollegen gleichermaßen entgegengebracht wird, gibt „Asa“ gerne zurück. „Ich passe hierher und St. Pauli passt zu mir“, sagt der 43-malige Nationalspieler, der für den zunächst auf zwei Jahre befristeten Wechsel ans Millerntor sogar auf die Hälfte seines Schalker Gehalts von geschätzten zwei Millionen Euro per annum verzichtet. „Dafür spiele ich jetzt wieder regelmäßig“, begründet er seinen Verzicht.
Mit Hamburg hatte Asamoah ohnehin schon eine längere Beziehung, seit fünf Jahren ist der Fußballprofi Mitinhaber der Kaffeebar „C“Asia“ in der Speicherstadt. Andererseits wird er die Bindung an Gelsenkirchen auch in den kommenden Jahren nicht verlieren. Schon deshalb, weil ihm nach dem Ende seiner Vertragslaufzeit bei St. Pauli ein Anschlussjob auf Schalke zugesichert ist. Doch bis dahin heißt es für den bulligen Angreifer: Volle Kraft für St. Pauli. Nur eben nicht an diesem Freitag.