Gelsenkirchen. .
Der FC Schalke 04 tritt nach dem 2:2 gegen den Tabellenletzten VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga weiter auf der Stelle.
Vor der Partie flackerten noch einmal die Bilder von der Rettung der 33 befreiten Bergleute in Chile über Schalkes Videowürfel, die Knappen fühlten sich mit ihnen besonders verbunden und gratulierten zum kleinen Wunder. Auswirkungen motivierender Art auf das Treffen des Tabellen-Vorletzten gegen das Schlusslicht hatte es aus Schalker Sicht leider nicht: 2:2 (1:1) trennten sich die Tabellennachbarn, womit keinem so richtig geholfen ist.
Die Gastgeber warten auch nach dem vierten Heimspiel noch immer auf die Rettungskapsel, die sie aus dem tiefen Schwarz endlich an die Oberfläche der Tabelle bringt. Zwar machten sie eine Sohle gut, was sie zumindest auf einen Relegationsplatz hievte, aber die lukrativen Plätze sind noch so weit entfernt. Und werden es vielleicht noch für eine lange Zeit in dieser Saison bleiben, was mittlerweile auch die Spieler in eine gewisse Unruhe versetzt. Christoph Metzelder, dessen sportliche Leistungen auf dem Rasen sich immer mehr den messerscharfen Analysen hinterher annähern, brachte es mal wieder präzise auf den Punkt: „Wir sind sicher nicht die erste Mannschaft für den Abstiegskampf, aber wie die Beispiele der Vergangenheit zeigten, gibt es immer wieder Mannschaften, die plötzlich mit im Abstiegsstrudel stehen“, mahnte er, was nach vier sieglosen Heimspielen wohl auch angebracht ist.
Es wiederholt sich in dieser Saison bislang immer derselbe Heimfilm: Die Königsblauen geraten grundsätzlich in Rückstand und müssen diesem immer mit hohem Aufwand hinterherhecheln. „Das zieht sich wie ein roter Faden. Wieder einmal mussten wir mit Moral, Leidenschaft und Kampfkraft einen zweimaligen Rückstand ausgleichen. So ein Kraftakt gelingt natürlich nicht über die ganze Saison“, warnt Metzelder.
Unerklärliche Passivität
Dass es den Schalkern bislang immer wieder passiert, ist keine Verschwörung des Schicksals, sondern einer unerklärlichen Passivität in der ersten Halbzeit geschuldet, auch gegen den Letzten. Stuttgart spielte von Beginn an so mutig nach vorne, wie es sich eigentlich die Magath-Elf vorgenommen hatte. Die Belohnung ließ nicht lange auf sich warten, als eine Hereingabe von Arthur Boka (15.) an der kompletten Viererkette vorbeiging und Timo Gebhart Danke sagen konnte. Riesenglück für die Platzherren, dass ein astreines Tor von Cacau wenig später wegen angeblicher Abseitsstellung nicht anerkannt wurde. So konnte eine mutige Direktabnahme Edus (29.) nach Jurado-Ecke den Gleichstand zur Pause herstellen.
Nach der Pause, die zum Sieg entschlossene Schalker verkürzten und die restlichen Minuten wartend auf dem Rasen verbrachten, ging der Schuss wieder nach hinten los, als der eingewechselte Martin Harnik (74.) nach schönem Spurt an Manuel Neuer vorbei einschob. Zum Glück sah Linienrichter Sönke Glindemann ein Halten Serdar Tascis an Metzelder im Strafraum, so sicherte die Urgewalt eines Klaas-Jan Huntelaars (80.) wenigstens den Trostpreis.
„Mit dem Ergebnis kann ich nicht zufrieden sein, mit dem Spiel schon“, sagte Trainer Felix Magath. Auch das wiederholt sich. Problem: Die Spiele werden weniger.