Nürnberg. .

Es sind zwar erst vier Punkte, die der FC Schalke 04 in der Fußball-Bundesliga gesammelt hat. Aber es spricht einiges dafür, dass das Konto nach der Partie am Samstag beim 1. FC Nürnberg besser aussehen wird.

Ganz klar für die Königsblauen spricht die Statistik: Der bislang letzte Nürnberger Sieg datiert vom 5. März 1999. Zweimal Pavel Kuka und Sasa Ciric trafen beim 3:0. „Statistiken sind dazu da, um widerlegt zu werden“, sagt FCN-Trainer Dieter Hecking und verlangt einem Schalker, der vor seinem Wechsel in der vergangenen Winterpause zweieinhalb Jahre in Franken gespielt hat, sehr viel Respekt ab. „Er ist ein Fuchs, er weiß genau, wie er gegen uns spielen lässt“, sagt Peer Kluge und rechnet mit ei­nem unbequemen Gegner. „Ich denke“, sagt der 29-Jährige, „der Club wird wieder aus einer guten Ab­wehr versuchen, schnell nach vorn zu spielen.“ Und dort steht Julian Schieber, den Nürnberg in Stuttgart ausgeliehen hat. „Er ist momentan ausgesprochen si­cher“, sagt Felix Magath. „Und er trifft sehr gut.“

Die Zeiten, in denen ein Verein einen Sieg habe fest einplanen können, seien eh vorbei, sagt der Schalker Trainer. Al­lerdings hat ihm die Champions-League-Vorstellung, das 2:0 gegen Benfica Lissabon, Mut gemacht: „Ich war mit dem Auftreten der Mannschaft sehr zufrieden.“ Selbstverständlich auch mit dem Auftreten des 18-jährigen Ky­ri­akos Papadopoulos. Der hat sich zwar am Mittwoch eine Prellung zugezogen, einem Einsatz stünde diese Verletzung jedoch nicht im Wege. Deshalb ist der griechische U-21-Nationalspieler am Freitag auch mit nach Nürnberg geflogen – im Gegensatz zum Japaner Atsuto Uchida und Franzosen Nicolas Plestan.

Magath hat die Suche nach der idealen Abwehrkette noch nicht beendet

Während Felix Magath die Suche nach einer idealen Vierer-Abwehrkette noch längst nicht beendet hat, gibt es über die Besetzung der beiden offensivsten Positionen überhaupt keine Diskussionen: Raúl und Klaas-Jan Huntelaar sind gesetzt. Und der Schalker Trainer freut sich, dass der niederländische Vize-Weltmeister das zeigt, was von ihm erwartet wird: Er ist ein Torjäger, er hat drei der vergangenen fünf Schalker Bundesliga-Treffer erzielt. „Er hat den un­bedingten Willen, Tore zu ma­chen“, sagt Felix Magath und denkt eigentlich nicht mehr an die Saison 2009/10. Zumal Klaas-Jan Huntelaar „das bessere Näschen für die Situation mitbringt als Kevin Kuranyi, und er wirkt noch sicherer, was Kombinationen angeht.“

Ein anderer Schalker ist in diesen Tagen auch ein Mann für sichere Kombinationen, und zwar beim Tabellenführer: Lewis Holtby, der 20-Jährige, der einen Vertrag bis 2013 hat und bis zum Saisonende an den FSV Mainz 05 ausgeliehen ist. Sechs Spiele, sechs Siege. „Ich freue mich, dass wir auch beteiligt sind. Das ist fast beängstigend“, sagt Felix Ma­gath. Und er är­gert sich, dass er den U-21-Nationalspieler nicht bei sich hat? Zu­mindest würde er das so nie sa­gen. „Es ist eine Win-win-Situation“, sagt der Trainer. „Lewis kann sich viel ruhiger ohne so viel Druck entwickeln. Das ist eine rundum be­friedigende Situation für al­le Beteiligten.“ Und was sagt Lewis Holtby? „Ein Traum wäre es natürlich, wenn ich als Meister nach Schalke zurückkehre.“ Pause. „Träumen darf man ja mal.“