Gelsenkirchen.
Sportlich hat sich die Lage auf Schalke nach dem 2:0-Sieg über Benfica stabilisiert, doch jenseits des Rasens droht eine Eskalation. Im Kreuzfeuer: Schalke-Sprecher und Magath-Intimus Rolf Dittrich.
Die organisierten/aktiven Anhänger des FC Schalke 04 fordern in einer gemeinsamen (übers Internet verbreiteten) öffentlichen Erklärung recht unverhohlen Konsequenzen für S 04-Presse-Chef Rolf Dittrich bis hin zur Entmachtung.
Die gemeinsam verfasste Presseerklärung sei dann von allen Organisationen veröffentlich worden - vom Verein entgegen der Absprache aber nicht. „Nicht das erste Mal, dass dieser Mann die Kooperation verweigert - mit den Fans und den eigenen Kollegen“. Die Anhänger bitten deshalb den Aufsichtsrat, „die Arbeit und Kompetenzen von Herrn Dittrich zu überprüfen und eventuell notwendige Konsequenzen zu ziehen“.
Öffentlicher Kritik sah sich der bereits in Wolfsburg unter Magath tätige Pressesprecher zuletzt im August ausgesetzt, als er dem langjährigen Fan-Beauftragten Rolf Rojek den Rauswurf mal eben per Telefon verkündete. Auch vereinsintern soll Dittrich bei Mitarbeitern durch sein Auftreten und seine Alleingänge in die Kritik geraten sein. Dass Dittrich jüngst im „Kreisel“ verantwortlich war für die „Ernennung“ von Schalke-Pfarrer Dohm zum 58er Meisterspieler und die „Löschung“ des Pokalsiegs von 1937 ist angesichts dieser Vorwürfe nicht mehr als eine Randnotiz.
Und was sagt Rolf Dittrich? Der S 04-Sprecher wies am Freitagabend auf WAZ-Anfrage im Namen des Vereins die Vorwürfe entschieden zurück: „Wir haben bereits in mehreren persönlichen Gesprächen dargestellt, dass diese Vorwürfe aus unserer Sicht völlig haltlos sind und dringend empfohlen, die gewählte Form der Veröffentlichung rückgängig zu machen“, so heißt es. Die von den Fans gewünschte Zusammenarbeit werde „aktiv gelebt“. Der Verein verwahre sich ausdrücklich gegen Forderungen der Fans nach „Konsequenzen“ und sehe hierfür „keinerlei Veranlassung“. Und auch dieses Bekenntnis findet sich in der von Dittrich übermittelten Antwort des Vereins: „Wir schätzen die Arbeit von Herrn Dittrich ausdrücklich.“