Leipzig. .

Real Madrids Stürmer-Ikone Raúl gibt angeblich am Montag seinen Abschied bekannt. Die Hinweise auf einen Wechsel zum FC Schalke 04 verdichten sich.

In Düsseldorf, das ist bekannt, gibt es eine Menge, was das Herz begehrt. Jedenfalls für alle, die es sich leisten können. Es gibt prachtvolle Häuser in herrlichen Wohnlagen, eine berühmte Flaniermeile und sogar eine angesehene internationale Schule, auf die wohlhabende Ausländer ihre Kinder gerne schicken. Klingt so, als könne sich ein Mann wie Raúl González Blanco in Düsseldorf wohlfühlen. Zumal es nur knapp 40 Kilometer bis nach Gelsenkirchen sind.

Gelsenkirchen ist nicht gerade bekannt für prachtvolle Häuser in herrlichen Lagen, aber die Stadt ist stolz auf etwas, mit dem Düsseldorf nicht aufwarten kann: Den deutschen Vizemeister Schalke 04 und seinen Trainer Felix Magath, der offenbar kurz davor steht, seinen ersten großen Transfer-Fischzug abzuschließen und Real Madrids Sturm-Ikone Raul in den nächsten Tagen als Neuzugang zu präsentieren.

Heute, so heißt es in mehreren spanischen Zeitungen übereinstimmend, soll der Star von Real Madrid seine Entscheidung für die Königsblauen daheim in Spanien verkünden. Und aus Schalker Kreisen ist durchgesickert, dass man für den 33-jährigen Angreifer im Raum Düsseldorf eine Wohnung sucht.

Schalke-Trainer Felix Magath
Schalke-Trainer Felix Magath

Das alles sind starke Indizien, mehr aber noch nicht. Am Wochenende tingelte Schalke nach Abschluss des Trainingslagers in Österreich durch Sachsen und Sachsen-Anhalt. Am Samstag absolvierten die Königsblauen während dieser Werbe-Tour ein Testspiel beim Regionalligisten Red Bull Leipzig, es war das zwölfte in der Saisonvorbereitung. Fakten zum Spiel interessieren kaum, Schalke gewann vor erstaunlichen 21 566 Zuschauern mit 2:1 (2:1). Aber kaum jemand fragte nach dem Stand der Vorbereitung. Jeder fragte nach Raúl.

Felix Magath, der für geschätzte 25 bis 30 Millionen Euro einkaufen darf und auch auf der Gehaltsliste Luft für den einen oder anderen teuren Neuzugang hat, scheint sich inzwischen einen Spaß daraus zu machen, das Thema Raúl bis zur Entscheidung durch sibyllinische Hinweise kochen zu lassen. „Er wird Real Madrid wohl verlassen“, sagte Magath vor dem Anpfiff der Leipziger Partie, „und wir gehen davon aus, dass er sich für den FC Schalke 04 entscheiden wird.“ Und zwar in dieser Woche.

Wie schon am Samstag stellte sich auch gestern diese eine Frage: Was ist mit Raúl? Diesmal spielte Schalke beim Verbandsligisten FC Grün-Weiß Piesteritz, diesmal gewann der Bundesligist 5:1 und diesmal formulierte es Felix Magath so: „Es verdichtet sich, dass beim Liga-Total-Cup am nächsten Wochenende, den wir gewinnen wollen, ein Spieler aus einem anderen Land bei uns dabei sein wird.“ Was alles und nichts heißt.

„Einen Stürmer und einen linken Verteidiger brauchen wir noch“

Und wenn Raúl kommt? „Wenn er denn käme“, sagte Felix Magath darauf, „dann werden wir noch zwei, drei Spieler verpflichten.“ Und welche? „Einen Stürmer“, sagt er, „und einen linken Verteidiger brauchen wir noch. Und wenn das Geld dann reicht, holen wir noch einen.“ Wobei alle Welt an einen Mann fürs offensive Mittelfeld denkt, der die Stürmer füttern kann.

Einen Innenverteidiger hat Magath jedenfalls nicht auf der Rechnung. Inzwischen macht der Coach, der heute 57 Jahre alt wird, keinen Hehl mehr daraus, dass er auf Benedikt Höwedes und Christoph Metzelder setzt. „Das ist ein Pärchen, mit dem wir nicht nur in der Meisterschaft, sondern auch in der Champions League spielen können.“