Gelsenkirchen. Wie gut kann Schalkes Abwehr-Talent Ibrahima Cissé einmal werden? Auch nach der am Sonntag endenden Saison gibt es keine Antwort.

Die Stammelf des FC Schalke 04 wird am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) im abschließenden Saisonspiel bei der SpVgg Greuther Fürth nicht auflaufen. Trainer Karel Geraerts deutete schon an, dass die angeschlagenen Derry John Murkin, Assan Ouédraogo, Thomas Ouwejan und Tomas Kalas fehlen werden. Auch Kapitän Simon Terodde könnte eine Pause bekommen - sein offizieller Abschied war das vorangegangene Heimspiel gegen Rostock (2:1).

Denkbar, dass einige eine Chance bekommen, die zuletzt selten im Rampenlicht standen - beispielweise Abwehr-Riese Ibrahima Cissé (1,96 Meter groß), der gegen Rostock erst sein zweites Spiel von Beginn an bestritt. Und nach seiner ordentlichen Vorstellungen begannen bei den S04-Fans wieder die Diskussionen. Wie gut ist der schnelle und kopfballstarke Cissé, einer mit sehr großen Anlagen, wirklich? Kann er einmal einen ähnlichen Weg gehen wie die Leverkusener Innenverteidiger Odilon Kossounou und Edmond Tapsoba, deren Karriere ähnlich lief und die nun fester Bestandteil des Leverkusener Unbesiegbar-Laufs sind? Oder wird Cissés Weg langfristig eine Tingeltour durch Europas zweite Ligen?

Schalke: Geraerts-Entscheidung rückt näher

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    „Eine spezielle Situation“, sagte Geraerts über Cissé. „In manchen Momenten haben nur noch Sportdirektor Marc Wilmots und ich an ihn geglaubt.“ Nachdem sich eine Leihe im Winter-Transferfenster zerschlagen hatte, sei die Rückrunde Cissés ein Auf und Ab gewesen. In der U23, so Geraerts, hätte Cissé mal gut, mal schlecht gespielt. Für dessen Leistungen im Training gebe es in der französischen Sprache einen passenden Begriff, so Geraerts: comme ci, comme ca. Mal so, mal so. Während der Trainingseinheiten bekam der 23 Jahre alte Cissé schon mal einen Anpfiff seiner Mitspieler, Pünktlichkeit soll nicht seine größte Stärke sein, wie hinter vorgehaltener Hand zu hören ist. Seine Fitness reicht nicht über 90 Minuten, gegen Rostock kam für ihn nach 72 Minuten das Aus.

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    Cissé ist eben kein Trainingsweltmeister - das wollte Geraerts mit seinem Monolog ausdrücken. „In einem Stadion während eines Spiels wird Ibra zum Krieger. Seine Herausforderung ist es, das über 90 Minuten zu bringen, nicht nur über eine Stunde“, so Geraerts. „Ich glaube an ihn, das ist meine feste Überzeugung.“

    Schalke-Trainer Geraerts: „Ibra wird an Olympia teilnehmen“

    Die Sommervorbereitung 2024/2025 wird Cissé aber definitiv verpassen. Geraerts verriet: „Ibra wird mit der Nationalmannschaft von Mali an Olympia in seiner Heimat Paris teilnehmen.“ Mali trifft in der Vorrunde auf Israel (24. Juli, 21 Uhr, in Paris), Japan (27. Juli, 21 Uhr, in Bordeaux) und Paraguay (30. Juli, 21 Uhr, in Paris). „Ich hoffe, dass er bei Olympia eine gute Leistung zeigt, zu uns zurück kommt und dann über 90 Minuten gut spielt“, sagte Geraerts.

    Doch ist Geraerts dann überhaupt noch Trainer? Das ist eine Frage, die aktuell ähnlich schwierig zu bewerten ist wie die, wie gut Cissé einmal werden kann.

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