Gelsenkirchen. Simon Terodde war bestens gelaunt nach seinem letzten Heimspiel für Schalke 04. Der Kapitän und Rekordtorjäger ließ einige Sprüche los.
Was denn am Abend nach einem letzten Heimspiel als Fußballprofi passieren würde, wurde Kapitän Simon Terodde vom FC Schalke 04 gefragt. Er antwortete lächelnd und mit nur zwei Wörtern: „Heute? Vollgas!“ Nach dem 2:1-Erfolg der Königsblauen über Hansa Rostock und allen Emotionen rund um seinen Abschied wirkte der 36 Jahre alte Zweitliga-Rekord-Torjäger gelöst, in der Mixed Zone locker wie selten. Er lieferte eine Sprüche-Show ab.
Beispiele? Gibt es fünf.
Beinahe hätte Terodde sein Abschieds-Tor erzielt, scheiterte aber in der 80. Minute freistehend am Rostocker Torhüter Markus Kolke. „Den Schuss hält er gut“, analysierte Terodde und ergänzte grinsend: „Klar hätte ich die Chance gern gemacht, aber das interessiert mich in einer Stunde, wenn ich zwei Bier auf habe, auch nicht mehr.“
Schalke-Torjäger Terodde: „Ich bin gesund und fit“
Über seine Gesundheit zum bevorstehenden Karriereende sagte er: „Ich bin 36 Jahre alt und habe noch einmal einen 90er bei 25 Grad runtergespult. Da bin ich stolz drauf, dass ich keine Sprunggelenks- oder Knieprobleme habe. Die Berufsgenossenschaft braucht keine Angst vor mir haben. Ich bin gesund und fit.“ Was er damit meint: Viele Profis schleppen einige Wehwehchen bei Karriereende mit sich herum - und erhalten dann Zahlungen der Genossenschaft.
Er sei stolz darauf, den richtigen Zeitpunkt fürs Karriereende gefunden zu haben, sagte Terodde. Denn eins habe er auch gemerkt, sagte er: „Den ganzen Bumms kann ich nicht noch ein Jahr mitmachen. Eine ganze Vorbereitung absolvieren, den Druck gerade in den Heimspielen, aber auch auswärts. Schalke ist ein großer Verein.“
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Den Abschied von der Nordkurve fand er „sensationell“, auf den Zaun zu den Ultras stellte er sich aber nicht. „Ich wollte da nicht zu viel Tamtam machen“, sagte er dazu.
Altherren-Truppe statt Schalke 04?
Seine Karriere, sagte Terodde, würde er auch nicht in der Altherren-Mannschaft seines Heimatvereins SV Krechting am Niederrhein fortsetzen. Auch das kommentierte er grinsend mit einem lässigen Spruch: „Kann ich mir - Stand jetzt - nicht direkt vorstellen. Vielleicht irgendwann mal.“
Ernsthafter wurde Terodde, als er über den offiziellen Teil seines Abschieds vor dem Anpfiff sprach. Vor den Augen seiner Familie hatte er viel Lob von Schalke-Chef Matthias Tillmann und Sportdirektor Marc Wilmots bekommen, dazu kleinere Geschenke. Seine wichtigsten Tore für S04 wurden auf dem Videowürfel gezeigt. „Ich hatte Respekt vor diesem Tag, gerade mit der Verabschiedung vor dem Spiel und dem Video auf der Leinwand. Der Fokus ging schon ein bisschen verloren, auch bei mir natürlich. In der Kabine habe ich das schon gemerkt.“
Schalke-Kapitän Simon Terodde: Entschluss stand länger fest
Schon länger stand sein Entschluss, die Karriere zu beenden, so gut wie fest: „Irgendwann war das für mich klar - gerade im Verlauf dieser Rückrunde, wenn du so viele negative Ergebnisse hast, und gerade einige Auswärtsspiele wie in Magdeburg haben extrem weh getan. Mit einfachem Fußball haben wir uns dabei stabilisiert, sieben Mal in Folge nicht verloren. Mir war es wichtig, dass wir diesen Klassenerhalt schaffen.“ Dass ihm dabei nur fünf Saisontore gelangen, wurmt ihn deshalb nicht so sehr: „Im Zwei-Spitzen-System mit den vielen langen Bällen habe ich mich aufgeopfert, alles rausgehauen. Ich habe andere Qualitäten, aber ich wollte unbedingt in der Liga bleiben.“
Wie es für ihn weitergeht, ist noch ungeklärt - er hat nur für sich beschlossen, dass er dem Fußball erhalten bleiben möchte. „Erst einmal habe ich aber Sommerferien geplant, ich habe schulpflichtige Kinder“, sagte er. Und wie kann Schalke in der kommenden Saison erfolgreicher werden? Bei dieser Frage lächelte er und sagte nur lässig: „Da braucht Schalke sicher kein Zitat von mir.“
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