Gelsenkirchen. Es ist immer noch wahrscheinlich, dass Ben Manga auf Schalke unterschreibt. Will er zwei Scouts mitbringen, die er schon länger kennt?

Der Abgang von André Hechelmann beim FC Schalke 04 ist über eine Woche her - einen neuen Technischen Direktor haben die Königsblauen aber noch nicht vorgestellt. Dabei steht in der Sommerpause ein Umbruch an. Wackelt der Deal mit Wunsch-Kandidat Ben Manga, den diese Zeitung als „Formsache“ bezeichnet hatte? Nein, die Unterschrift des 50-Jährigen verzögert sich aus mehreren Gründen etwas, ist aber dennoch weiter wahrscheinlich.

Wer ist Ben Manga? Er arbeitete nach einigen kürzeren Stationen bei deutschen Profiklubs als Chefscout (2016 bis 2021) und Direktor Profifußball (Juni 2021 bis November 2022) für Eintracht Frankfurt und war in dieser Zeit maßgeblich am Aufschwung der Eintracht von einer Fahrstuhlmannschaft mit finanziellen Sorgen zum DFB-Pokal und Europa-League-Sieger beteiligt. Sein Glanzstück war die ablösefreie Verpflichtung von Randal Kolo Muani, die Frankfurt danach rund 95 Millionen Euro Ablöse einbrachte.

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Von Dezember 2022 bis Oktober 2023 war er Sportchef des englischen Zweitligisten FC Watford, war dort aber nach Auffassung der Besitzer des Klubs nicht erfolgreich genug und musste nach kurzer Zeit wieder gehen. Auf Vereinssuche ist Manga nicht - denn die Vereine kommen zu ihm. Laut Sky verhandelte Manga auch mit einem Erstligisten, zieht aber trotzdem Schalke vor.

Schalke-Kandidat Manga in Watford über Scouts: „Sie werden sehr, sehr wichtig sein“

Was Manga aber dringend möchte: Seine Lieblingsscouts um sich herum haben. Zwei Namen aus seinem Netzwerk sind bekannt, er arbeitete in Frankfurt mit ihnen zusammen und nahm sie nach Watford mit, wo sie gemeinsam mit Manga gefeuert wurden: Helena Costa (46) war Chefscout in Watford und Mangas Assistentin, Raffael Tonello (48) zuständig für das Scouting der Akademie. Bei Amtsantritt in Watford sagte Manga über beide: „Sie werden sehr, sehr wichtig sein - und die Tatsache, dass ich sie nach Watford mitnehmen konnte, war mir sehr wichtig, da der Erfolg, den wir in der Vergangenheit hatten, mit meinem Team zusammenhängt - nicht nur mit mir.“ Costa schrieb nach ihrem Watford-Abschied bei Instagram: „Ich bin mir 100 Prozent sicher, dass 2024 neue Herausforderungen mit sich bringen wird.“ Auf Schalke? Manga hat nach unseren Informationen längst klare Vorstellungen für Schalkes Team der Zukunft präsentiert

Schalke: Was wird aus Christoph Kresse?

Interessant: Erst vor wenigen Monaten, am 1. November 2023, hatte Schalke einen neuen Chefscout eingestellt - der damalige Sportdirektor Hechelmann hatte Christoph Kresse nach längerer Suche vom VfL Wolfsburg geholt. Vorstandschef Matthias Tillmann hatte nach Hechelmanns Aus gesagt, dass Kresse erst einmal „eine größere Rolle“ einnehmen werde. „Wir sind gut aufgestellt, um die kurzfristigen Themen voranzutreiben“, sagte Tillmann. Doch wie könnte Kresse in Mangas bestehendes, seit Jahren funktionierendes Team eingebunden werden? Geht das überhaupt? Darum ging es in den Gesprächen.

Und wenn Manga mit seinen Scouts auf Schalke anheuern sollte, müssten sie sich mit Sportdirektor Marc Wilmots abstimmen, der eigene Kontakte, eigene Ideen hat - und sehr durchsetzungsstark ist. Laut Sky war auch das ein Knackpunkt: Manga wolle klarstellen, „dass seine Entscheidungen auch durchaus eine Wucht haben.“ Und wann unterschreibt Manga nun? Wie Bild berichtet, müsse Manga auch noch seinen Vertrag in Watford auflösen - auch das würde den laufenden Prozess verzögern.

Fazit: Ja, es gibt kleinere Problemchen - aber keine unlösbaren. Immer noch scheint Mangas Unterschrift eine Formsache zu sein. Wenn es klappt, dann wäre eine Doppel-Spitze Wilmots/Manga Chance und Risiko zugleich.

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