Magdeburg. Mit 0:3 verlor Schalke in Magdeburg, präsentierte sich wie ein Absteiger. Zur großen Schelte holte Sportdirektor Marc Wilmots nicht aus.

Reden wollten die Profis des FC Schalke 04 nach der 0:3-Demütigung beim 1. FC Magdeburg am Samstagabend nicht. Sie verließen das Stadion durch den Hinterausgang, kamen nicht in die Mixed Zone, um 23.20 Uhr begab sich der Mannschaftsbus auf den Heimweg Richtung Ruhrgebiet. Einzig Paul Seguin absolvierte die vertraglich festgeschriebenen TV-Interviews, nutzte sie zu einer Schnauze-voll-Ansage. Nur Sportdirektor Marc Wilmots kam für drei Minuten in die Mixed Zone, bevor er den Reportern einen „schönen Abend“ wünschte.

Und das, nachdem er sich schon ein Wortgefecht mit Sky-Experte Torsten Mattuschka geliefert hatte. Wilmots bemängelte zwar die schwache Leistung der Schalker in der ersten Halbzeit - wollte aber nicht so draufhauen wie es zu vermuten gewesen wäre, verteidigte Trainer Karel Geraerts sogar. Über die erste Hälfte sagte der 55 Jahre alte Belgier: „Ich hatte das Gefühl, dass Magdeburg mit zwei Spielern mehr auf dem Feld war. Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen, haben zu tief gestanden. Das müssen wir analysieren. Wir haben mit einer Fünferkette gespielt und mit drei Mann im Mittelfeld, um stark zu sein. Das hat nicht funktioniert. Der Gegner hat sehr gut gespielt.“

Kritik an Schalke-Spielweise in Magdeburg

Dass Trainer Geraerts erst zur Pause reagierte, vier Spieler auswechselte und die Taktik von 5-3-2 auf 4-4-2 änderte, konnte Wilmots verstehen. „Ich war selbst lange Trainer. Nach 30 Minuten wechselst du nicht aus. Du wartest bis zur 45. Minute. Mit der Raute im Mittelfeld war es besser, wir sind in die Zweikämpfe gekommen, mit Druck nach vorn“, sagte Wilmots, ergänzte aber: „Das Spiel war schon gelaufen. Ich hatte gehofft, dass wir nur mit einem 0:2 in die Pause gehen.“ Wilmots hatte - wie immer - jede Trainingseinheit in dieser Woche beobachtet und gute Dinge gesehen: „Training und Spiel sind zwei verschiedene Dinge. In der Theorie ist alles einfach. Ich habe das Training gesehen, da hat es funktioniert.“

Ein enttäuschter Schalke-Trainer Karel Geraerts stand nach dem 0:3 in Magdeburg ebenfalls vor der aufgebrachten Fankurve.
Ein enttäuschter Schalke-Trainer Karel Geraerts stand nach dem 0:3 in Magdeburg ebenfalls vor der aufgebrachten Fankurve. © firo Sportphoto | Max Ellerbrake

Angst vor dem Absturz hat Wilmots trotz dieser grauenvollen Vorstellung aber nicht. „Angst? Wir haben nur drei Punkte verloren. Das Up and Down stört mich. Für die Fans ist es schwer, für mich auch, ich war auch sauer. Wir müssen aber kollektiv da rauskommen.“ Wilmots‘ Durchhalteparole: „Wir müssen nicht so viel reden, Mund zu und schnell auf das Spiel gegen St. Pauli vorbereiten.“

Auf Schalke warten zwei Heimspiele

Die Schalker haben nun zwei Heimspiele in Folge - gegen den Tabellenführer (1. März, 18.30 Uhr) und gegen einen weiteren Aufstiegskandidaten, den SC Paderborn (9. März, 13 Uhr). Wenigstens in der Veltins-Arena hatten die Königsblauen zuletzt ordentlich gespielt.

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