Magdeburg. Schalke spielt in Magdeburg wie ein Absteiger. Die erste Halbzeit war desolat. Halbwegs überzeugen kann nur ein S04-Profi. Unsere Noten.

Beim 1. FC Magdeburg kassiert der FC Schalke 04 die nächste deftige Auswärtsniederlage. Entschieden war die Partie am Samstagabend schon vor der Pause. Nach 90 Minuten heißt es 0:3 (0:3) aus Sicht der Schalker.

Marius Müller: Schalkes Torwart war am Samstagabend nicht zu beneiden. Immer wieder rollten Angriffe auf sein Tor zu und dreimal musste er hinter sich greifen. Mit Ansprachen versuchte er seine Kollegen nach Gegentoren wachzurütteln, doch auch das half nicht. Mit seinem mutigen Herauslaufen verhinderte er sogar noch weitere Gegentore. Note: 3

Tomas Kalas: Konnte nicht an seine guten Leistungen der Vorwochen anknüpfen. Wie seine Kollegen kam auch er gar nicht erst in die Zweikämpfe. Note: 5

Schalke-Abwehr läuft nur hinterher

Marcin Kaminski: Schalkes Abwehrchef läuft seiner Form weiter hinterher. Kaminski wirkte in Magdeburg verunsichert. In den Zweikämpfen war er häufig einen Schritt zu spät und auch mit dem Ball konnte er im Spielaufbau nichts anfangen. Note: 5

Timo Baumgartl (bis 45. Min.): Als rechter Innenverteidiger stand Baumgartl viel zu oft falsch, die Abstimmung mit Ouwejan und Seguin passte gar nicht. Der 27-Jährige agierte viel zu zögerlich. Bezeichnend: Bis zu seiner Auswechslung bestritt er keinen einzigen Zweikampf. Note: 5,5

Timo Baumgartl im Gespräch mit dem Schiedsrichter.
Timo Baumgartl im Gespräch mit dem Schiedsrichter. © Max Ellerbrake / firo Sportphoto | Max Ellerbrake

Cedric Brunner (bis 45. Min.): Bekam es auf der rechten Abwehrseite mit dem flinken Ito zu tun und hatte riesige Probleme. Nach rund einer halben Stunde konnte Brunner seinen Gegenspieler nur per Foul stoppen - auf Kosten eines Elfmeters, den El Hankouri sicher verwandelte (35.). Unmittelbar vor der Pause zog Brunner gegen Ito erneut den Kürzeren und konnte ihn nicht am 0:3 hindern (45.). Note: 6

Nach einem Schalker Gegentor bedient: Verteidiger Cedric Brunner.
Nach einem Schalker Gegentor bedient: Verteidiger Cedric Brunner. © firo Sportphoto | Max Ellerbrake

Ron Schallenberg: Noch unter der Woche verglich Sportdirektor Marc Wilmots den Mittelfeldspieler mit S04-Ikone Jiri Nemec - doch wie der 97er Eurofighter spielte Schallenberg ganz und gar nicht. In der Zentrale bekam er gegen den Ball keinen Zugriff, auch im Spiel nach vorn komplett ohne Akzente. Note: 5,5

Schalke-Mittelfeld: Seguin kein Faktor

Paul Seguin: Beim Ex-Klub seines Vaters Wolfgang stand Seguin besonders im Fokus, aber auch er war im zentralen Mittelfeld komplett verloren. In den Zweikämpfen war der Schalker zu schwach, mit dem Ball gelang ihm nichts. Note: 5,5

Enttäuscht: Die Schalker Marcin Kaminski, Paul Seguin und Timo Baumgartl (von links).
Enttäuscht: Die Schalker Marcin Kaminski, Paul Seguin und Timo Baumgartl (von links). © firo Sportphoto | Max Ellerbrake

Thomas Ouwejan: Auf der linken Seite bekam der Niederländer Magdeburgs Spielmacher Baris Atik nicht zu greifen. Immer wieder initiierte Atik Großchancen für den FCM. Nach vorn war von Ouwejan nichts zu sehen. Selbst seine Standards waren schwach. Note: 5

Blendi Idrizi (bis 45. Min.): Im offensiven Mittelfeld spielt Idrizi komplett unauffällig. War an keiner gefährlichen Offensivaktion beteiligt. Zur Pause ausgewechselt. Note: 5

Blendi Idrizi (links) im Zweikampf mit Amara Condé.
Blendi Idrizi (links) im Zweikampf mit Amara Condé. © Max Ellerbrake / firo Sportphoto | Max Ellerbrake

Darko Churlinov (bis 45. Min.): Ganze 15-mal hatte Churlinov in der ersten Halbzeit den Ball. Der Winter-Neuzugang wurde von den FCM-Verteidigern isoliert und gewann keinen Zweikampf. Die Folge: Auswechslung nach 45 Minuten. Note: 5,5

Schalke-Offensive: Churlinov unterirdisch

Kenan Karaman: In den vergangenen Monaten rettete Karaman die Schalker mit seinen Toren häufig - nicht so in Magdeburg. Auch der Top-Scorer hatte nur zwei nennenswerte Offensivaktionen. Einmal scheiterte er bei im Eins-gegen-eins an Reimann (57.), einmal wurde er im letzten Moment geblockt (70.). Note: 4,5

Simon Terodde (ab 45. Min.): Kam zur Pause und war im Pressing wirklich bemüht. Insgesamt aber oft einen Schritt zu langsam. Torgefährlich war Terodde nicht. Note: 5

Bryan Lasme (ab 45. Min.): Der Franzose konnte seine Schnelligkeit zu selten ausspielen. Positiv: An den drei besten S04-Chancen war er beteiligt. Beide Karaman-Chancen bereitete er vor, in der 76. Minute vergab er zudem eine Eins-gegen-eins-Situation. Note: 4

Schalke-Zugang Brandon Soppy mit Premiere

Brandon Soppy (ab 45. Min.): Der Winter-Neuzugang feierte in Magdeburg sein Schalke-Debüt und fand ordentlich ins Spiel. Er kam immerhin einmal zum Abschluss (60.) und bereitete eine Ouwejan-Chance vor (77.), doch fiel gegen Condé auch mit schlechtem Zweikampfverhalten auf. Note: 4

Tobias Mohr (ab 45. Min.): Auch ihm kann man den Willen nicht absprechen. Trotzdem läuft auch Mohr seiner Form aktuell hinterher. Note: 5

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