Duisburg. Daniel Ginczek, Stürmer des MSV Duisburg, geht hart mit Schalke 04 ins Gericht. Auch Ex-Spieler Jan Kirchhoff äußert sich zu den Königsblauen.

Es ist ein kleiner Aufwärtstrend, der beim MSV Duisburg zu sehen ist: Zwei Siege konnte die Mannschaft von Trainer Boris Schommers einfahren. Die Tabellensituation ist dennoch alles andere als entspannt für die Zebras: Auf dem 18. Rang ist die Abstiegsangst präsent. Neu dabei im Team ist seit der Winterpause Daniel Ginczek. Der Stürmer lief in der Hinrunde noch für Zweitligist Fortuna Düsseldorf auf - und traf dabei auf den FC Schalke 04.

Mit 5:3 (3:0) setzte sich die Fortuna in dem torreichen Spiel durch und schoss die Königsblauen damit Ende November noch tiefer in die Krise. Bei der Aufzeichnung zur Sportshow „At Broski“, bei der neben Ginczek auch Britta Hofmann, WAZ-Reporter Robin Haack, Jan Kirchhoff, Benny Grund und Sebastian Hellmann anwesend waren, blickte der MSV-Stürmer zurück auf die Partie für seinen ehemaligen Arbeitgeber. „Da war Schalke schon vogelwild. Wir haben auch einen guten Tag erwischt und auf dem Nichts ein, zwei Tore geschossen. Wobei ich aber schon sagen muss, das ist zu billig verteidigt gewesen.“

Daniel Ginczek: Schalke-Fans können Vor- und Nachteil sein

Vor dem Anpfiff hatten die Schalker Anhänger noch eine sehenswerte Choreografie gezeigt, doch kurz nach dem Anpfiff war es mit der königsblauen Freude auch schon wieder vorbei gewesen. Ein Negativstrudel, den man in dieser Saison auch in Duisburg nur zu gut kannte: „Wenn du in so einen Negativstrudel kommst, ist es brutal schwierig, da wieder rauszukommen zum Ende der Saison“, sagt Ginczek.

Einen Vorteil des ehemaligen Champions-League-Teilnehmers sieht Ginczek in der leidgeprüften Anhängerschaft: „Worauf sie sich verlassen können, sind die 60.000 im Stadion. Die Hütte brennt und die Leute kommen nach wie vor ins Stadion. Natürlich kippt die Stimmung, das weiß ich auch.“ Wie es aussieht, wenn sich der Zorn der Fans auf die Mannschaft entlädt, musste das S04-Team 2021 erfahren. Ohne eine Miene zu verziehen, erinnert Ginczek an die Ausschreitungen, bei denen die eigenen Anhänger auf die Mannschaft losgingen: „Wenn sie Pech haben, können sie wieder um die Arena laufen.“

Jan Kirchhoff spielte von 2014 bis 2015 auf Leihbasis für Schalke 04.
Jan Kirchhoff spielte von 2014 bis 2015 auf Leihbasis für Schalke 04. © firo Sportphoto | firo Sportphoto/Jürgen Fromme

Zu Schalke 04 äußerte sich in der Sendung auch Jan Kirchhoff, ehemaliger Spieler der Königsblauen. In der Winterpause der Saison 2013/14 kam er auf Leihbasis von Bayern München und absolvierte anschließend über eineinhalb Jahre 16 Spiele für S04. „Es gibt auf Schalke immer eine latente Unzufriedenheit, das war auch zu meiner Zeit so. Rund um den Verein ist es nie genug, das holt den Klub gerade ein.“

Ex-Schalke-Profi Jan Kirchhoff: Mit einem sehr guten Trainer Aufstiegskandidat

Eine Erklärung für das schwache Abschneiden in dieser Zweitliga-Saison habe er nicht. Laut Kirchhoff sei das Spielmaterial gut genug. „Von der Qualität der Spieler her ist das eine gute Zweitliga-Mannschaft. Mit einem sehr guten Trainer könnte sie auch um den Aufstieg mitspielen. Man schafft es nicht ein Gebilde zu entwickeln, das das Beste aus den einzelnen Spielern rausholt. Es wirkt eher so, dass man das Schlechteste aus den Spielern rausholt.“