Gelsenkirchen. Alle S04-Frauen-Teams sind auf Kurs. Boris Liebing wünscht sich im Gelsenkirchener Frauen-Fußball aber insgesamt mehr Schwung.

Boris Liebing ist nicht nur Abteilungsleiter Frauen-Fußball auf Schalke, sondern steht auch als Trainer an der Seitenlinie. Mit der zweiten Frauen-Mannschaft, die als „Team II“ an den Start geht, belegt er in der Bezirksliga einen Aufstiegsplatz und ist am 7. Januar Titelverteidiger bei der Gelsenkirchener Hallenkreismeisterschaft. Die Schalkerinnen müssen sich in der Fünfer-Gruppe mit dem VfL Grafenwald, Teutonia Schalke, Horst 08 und Eintracht Erle auseinandersetzen.

S04-Ziel in der Halle: Titelverteidigung!

Schalkes Frauen wollen am 7. Januar ihren Titel bei der Hallenkreismeisterschaft verteidigen.
Schalkes Frauen wollen am 7. Januar ihren Titel bei der Hallenkreismeisterschaft verteidigen. © Gelsenkirchen | Heinrich Jung

„Wir wollen das Turnier auch dieses Mal gewinnen. Den Mädels macht es sehr viel Spaß in der Halle – und mir als Coach natürlich auch. Wir werden wahrscheinlich die Mannschaft etwas aufteilen“, blickt Liebing voraus. Offizieller Trainingsstart ist auf Schalke erst am 27. Januar 2024 – also rund drei Wochen nach dem Sparkassen-Hallenmasters. Liebing hofft, dass die Quantität im Frauensektor künftig steigt. „Wir kriegen jetzt keine acht Senioren-Teams für die Hallenkreismeisterschaft im Gelsenkirchen an den Start. Ich hoffe, dass einige Mannschaften nach und nach hinzukommen, aber das ist alles nicht so leicht. Es gibt noch einige Probleme“, sagt Boris Liebing.

Grundsätzliche Schwierigkeiten

Der Schalker Frauen-Fußball-Experte geht ins Detail: „Viele Vereine in Gelsenkirchen haben Junioren-Mannschaften. Wenn jetzt noch ein Mädchen-Team dazukommt, gibt es oftmals Platzprobleme. Wann soll so eine neue Mannschaft trainieren? Das ist einfach eine grundsätzliche Schwierigkeit, weil die Strukturen im Fußball über Jahre ohne Frauen- und Mädchen-Mannschaften gewachsen sind.“

S04-Blick über die Stadtgrenzen

Bei den Schalker Frauen stellten sich schon früh die ersten Erfolge ein: Vor wenigen Monaten stiegen „Team I“ und „Team II“ auf. Dazu gab es den Jubelkreis nach dem Sieg im Westfalenpokal-Finale gegen Horsthausen.
Bei den Schalker Frauen stellten sich schon früh die ersten Erfolge ein: Vor wenigen Monaten stiegen „Team I“ und „Team II“ auf. Dazu gab es den Jubelkreis nach dem Sieg im Westfalenpokal-Finale gegen Horsthausen. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

Dass es auch anders geht, zeigt ein Blick über die Stadtgrenzen. Liebing: „Wenn man sich da Bedingungen im Münsterland oder im Bocholter Raum anschaut, wo es seit 15, 20 Jahren Frauen-Fußball gibt, dann haben wir hier in Gelsenkirchen einfach viel aufzuholen. Wir als Schalke 04 gehen gerne als Zugpferd voran und gehen auch bis ans Limit, können aber nicht alles alleine stemmen. Es muss bei den Vereinen ein schrittweises Umdenken her. Im Moment legen wir kleine Schritte zurück – ich persönlich würde mir größere Schritte wünschen.“