Gelsenkirchen. Lothar Matthäus verfolgt die Situation bei Schalke 04 mit Sorge - und hofft auf eine Rückkehr von Clemens Tönnies.
Die Krise beim FC Schalke 04 hat inzwischen handfeste Formen angenommen. Innenverteidiger Timo Baumgartl rief nach der 0:3-Niederlage beim Karlsruher SC den Abstiegskampf in der 2. Bundesliga aus und die Ultras Gelsenkirchen machten ihrem Ärger Luft, stellten vorher bereits frühzeitig den Support ein. Es gibt viele Gründe, warum es in den letzten Jahren stetig bergab ging. Für den ehemaligen Nationalspieler und heutigen Sky-Experten Lothar Matthäus gibt es allerdings einen Hauptgrund: Dass Clemens Tönnies nicht mehr da ist.
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"Als Clemens Tönnies noch da war, hatte der Verein Erfolg, hat in der Champions League gespielt. Davon kann man jetzt nur noch träumen", schrieb er in seiner Sky-Kolumne. "Ich würde mir wünschen, einen Clemens Tönnies zurückzuhaben, damit es mit Schalke wieder aufwärts geht."
Matthäus fehlt Gesicht beim FC Schalke 04
Für Matthäus sind die handelnden Personen in den Führungsetagen des FC Schalke problemetisch. "Probleme fangen häufig von oben her an. Schalke hatte entweder nicht die qualifizierten oder nicht die einflussreichen Leute, es gab keinerlei Kontinuität in der Führung", schrieb er. Erst im Sommer verließ Bernd Schröder, der Vorstandsvorsitzende den Verein. Mit Matthias Tillmann ist ein Nachfolger gefunden, der fängt allerdings erst am 1. Januar 2024 an.
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Die derzeitige Situation lasse sich laut Matthäus vor allem mit der Unruhe im Verein erklären. Er glaubt, dass nicht alle an einem Strang ziehen ziehen. "Bei Schalke herrschte in den letzten 20, 30 Jahren eigentlich immer Unruhe", so der Rekordnationalspieler in seiner Kolumne. Ihm fehle klar "die Führung" im Verein. "Mit Rudi Assauer und Clemens Tönnies gab es erfahrene Leute, die den Klub, ähnlich wie Uli Hoeneß beim FC Bayern, als Vaterfiguren und Führungspersönlichkeiten im Griff hatten. Ich wüsste momentan gar nicht, wer bei Schalke das Gesicht des Vereins ist", so Matthäus.
Der Mannschaft hingegen traut er zu, dass sie sportlich durchaus eine gute Rolle in der 2. Bundesliga spielen müsste. "Ich weiß nicht, wie das Innenleben auf Schalke aussieht, aber meiner Meinung nach ist die Mannschaft sicher nicht so schlecht, dass sie gegen den Abstieg spielen muss", so der 62-Jährige.
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