Gelsenkirchen. Schalke hat viel vor in der kommenden Saison, die heute beginnt. Der Aufstieg soll gelingen und gefeiert werden. Klappt das? Ein Pro und Contra.
Schalke startet in die Zweite Liga - und will, das wird in Gelsenkirchen betont, aufsteigen. Schafft der stolze Klub aus dem Ruhrgebiet das oder scheitert der S04? Bierduschen oder Tränen? Ein Pro und Contra.
Pro: Reis lässt die Herausforderung zu - das ist der erste Schritt zum Aufstieg; von Andreas Berten
Wenn am späten Freitagabend die ersten 90 Zweitligaminuten der Saison gespielt sind, werden wir nur bedingt schlauer sein. Ein Sieg zum Auftakt beim Hamburger SV würde aus Schalke 04 noch keinen sicheren Aufsteiger machen - und im umgekehrten Fall des Spielausgangs keinen aussichtsarmen Tabellen-Auffüller. Dazu müssen sich alle Mannschaften noch finden, dazu gibt es bis zum 1. September noch die Möglichkeit, am Kader etwas zu verändern.
Schalke heute live im Ticker - S04 spielt beim Hamburger SV
Schalke hat in diesem Sommer gute Voraussetzungen für eine umgehende Bundesliga-Rückkehr geschaffen. Im Verein herrscht kein Tohuwabohu, trotz der Abgänge von den Leistungsträgern Marius Bülter und Rodrigo Zalazar stehen Trainer Thomas Reis dank Sportdirektor Andre Hechelmann Spieler zur Verfügung, die den Ansprüchen genügen dürften.
Der 49-Jährige hat selbst bereits einen wichtigen ersten Schritt für einen möglichen Aufstieg getan. Als Bundesliga-Absteiger wird man automatisch in die Rolle des Favoriten gedrängt. Die kann man aus Angst, am Ende zu versagen, von sich weisen - oder aber wie Thomas Reis offensiv aufnehmen. „Ich habe gesagt, dass wir aufsteigen wollen - aus dem wollen habe ich jetzt ein werden gemacht. Das ist mein Anspruch.“ Alles andere würde man Schalke auch nicht abnehmen.
Um das zu betonen: Ein Selbstläufer ist der Aufstieg nicht. Es gibt ambitionierte Konkurrenz; spannend wird zu beobachten sein, wie sich der neue Abwehrchef Timo Baumgartl einfindet; Schalke hat in der Rückrunde der Abstiegssaison Platz acht belegt, muss sich aber nun eine andere spielerische Herangehensweise gegen zurückhaltende Gegner aneignen. Ein guter Start wird wichtig sein - aber Schalke hat alle Möglichkeiten, um wieder Bundesligist zu werden.
Contra: Schalke scheitert beim Aufstiegsversuch; von Marian Laske
Schalke gehört in die Erste Bundesliga. Das Stadion, die Fans, all das ist erstligareif. Und der Kader? Nun ja.
Sportdirektor André Hechelmann hat zufriedenstellend gearbeitet, die Möglichkeiten sind begrenzt. Doch trotzdem muss der Klub nun mal die Abgänge von Marius Bülter und Rodrigo Zalazar hinnehmen. Zwei Leistungsträger, die gerade in Liga zwei geholfen hätten. Kapitän Simon Terodde hat mittlerweile ein Alter von 35 Jahren erreicht. Ob er sich noch mal zu einer großen Spielzeit aufschwingen kann? Ungewiss.
Und dann die Konkurrenz, sie macht die Zweite Liga so interessant und gleichzeitig so kompliziert. Der Hamburger SV, St. Pauli, Hertha BSC und viele andere müssen erst mal geschlagen werden. In der vergangenen Aufstiegssaison 2021/22 hatte Schalke auch Glück, dies ist diesmal aufgebraucht.