Gelsenkirchen. Kenan Karaman startet bei Schalke mit einer Doppel-Mission in die neue Saison. Der Abstieg hat den Offensivmann sehr getroffen.
Schalkes Offensivspieler Kenan Karaman kann gut einschätzen, was auf die Königsblauen und ihn in der kommenden Zweitliga-Saison zukommt. Der 29-Jährige hat bei Fortuna Düsseldorf und Hannover 96 bereits Erfahrung im Unterhaus gesammelt. „Wir werden es in jedem einzelnen Spiel schwer haben. Jeder will gegen Schalke 04 gewinnen. Für viele Mannschaften besteht der Reiz darin, uns Punkte aus der Veltins-Arena zu klauen“, warnt Karaman, der mit Schalke gegen den Vorjahres-Dritten Hamburger SV in die Saison startet.
Der aktuelle türkische Nationalspieler geht in seine zweite Spielzeit auf Schalke. Nachdem er im vergangenen Sommer nach seiner Verpflichtung gerade in sozialen Netzwerken eher kritisch beäugt wurde, hat sich das Bild mittlerweile gewandelt. „Auf mein Derbytor gegen Borussia Dortmund werde ich heute noch oft von Fans angesprochen“, sagt der Offensivmann mit einem Lächeln. Karaman hatte im März als Joker zum 2:2-Endstand getroffen und in der Arena damit einen Jubelorkan ausgelöst. „Der Treffer hat mir nicht nur Selbstvertrauen gegeben, sondern auch die Bindung zu den Schalker Anhängern wachsen lassen“, blickt er zurück.
Schalkes Kenan Karaman: "Der Abstieg ging mir sehr, sehr nah"
Dass es am Ende trotz einer guten zweiten Saisonhälfte nicht zum Klassenerhalt reichte, nagte an Karaman. „Der Abstieg ging mir sehr, sehr nah“, räumt er ein, „das ging sehr nah an mich heran und war von den Gefühlen her ein Tiefpunkt. Wir hätten es verdient gehabt, drin zu bleiben – und wir wollten den Fans für ihren Mega-Support etwas zurückgeben. Wir wollen es in dieser Saison gutmachen. Die Vorfreude auf die 2. Liga ist bei mir groß.“
Karaman geht die Saison mit einer Doppel-Mission an. Zum einen will er sich mit Schalke 04 in der Bundesliga zurückmelden, zum anderen will er sich durch gute Leistungen für weitere Einsätze in der türkischen A-Nationalelf empfehlen. Bisher hat er in 31 Einsätzen sechs Treffer für die Türkei erzielt. „Wir sind mit der Türkei aktuell Gruppenerster in der EM-Quali. Mein Ziel ist es, 2024 bei der Europameisterschaft in Deutschland dabei zu sein“, sagt Kenan Karaman, der beim letzten Gruppenspiel im Juni gegen Wales (2:0) zwar im Kader stand, aber nicht zum Einsatz kam. Dass es als Zweitligaspieler durchaus funktionieren kann, in der A-Nationalelf aufzulaufen, hat er selbst schon zu Düsseldorfer Zeiten erlebt. Karaman: „Ich sehe das nicht als Hindernis, nur in der 2. Liga zu spielen. Wenn ich gute Leistungen zeige, dann steht die Tür offen. Die Europameisterschaft in Deutschland wäre ein Highlight für mich.“