Mittersill. Die Spielweise von Bryan Lasme erinnert an Marcus Thuram. Warum der Schalke-Neuzugang noch längst nicht so weit ist wie der Inter-Star.

Zum Abschluss des Trainingslagers von Schalke 04 hatte Bryan Lasme wieder einen Grund zu Lächeln. Beim 5:0-Sieg gegen den polnischen Erstligisten Gornik Zabrze war auch der 24 Jahre alte Franzose erfolgreich. Nach Freistoß-Flanke von Soichiro Kozuki wuchtete Lasme den Ball per Kopf in den Winkel – Balsam für seine Stürmer-Seele.

Denn leicht hatte es der Neuzugang von Arminia Bielefeld in den vergangenen Tagen nicht. Nach unglücklichem Auftritt beim 0:2 gegen den FC Kopenhagen wurde ihm von seinem Trainer Thomas Reis eine „Lederallergie“ attestiert. Der 49-Jährige ärgerte sich über die unsaubere Technik seines Stürmers. Vor allem der erste Kontakt, die Ballannahme, bereitete Lasme auffallend oft Probleme. „Ich muss an meinem ersten Kontakt arbeiten, will mich da unbedingt verbessern“, sagt er im Gespräch. Die Kritik seines Trainers nehme er an.

Schalker glauben an Bryan Lasme

Bryan Lasme köpft zum 3:0 gegen Gornik Zabrze.
Bryan Lasme köpft zum 3:0 gegen Gornik Zabrze. © RHR-Foto

Dass Thomas Reis seine Spieler auch mal öffentlich kritisiert, ist seine Art. Daraus macht er kein Geheimnis. Warum er manchmal ruppig mit den Profis umgeht? Weil er Leistung aus ihnen herauskitzeln möchte – auch aus Bryan Lasme. Denn der Franzose bringt eigentlich alle Voraussetzungen mit, um ein Top-Spieler bei Schalke 04 zu sein. Mit seinen 1,94 Metern ist er groß, körperlich extrem stark und dazu noch schnell. Auch sein Abschluss kann sich sehen lassen. Was den Spielertyp angeht, erinnert er an den französischen Nationalspieler Marcus Thuram (Inter Mailand). „Es gibt einige Leute, die sagen, dass wir ähnlich sind“, sagt Lasme mit einem Grinsen. „Ich schaue seine Spiele und orientiere mich an ihm. Gern würde ich so treffen wie er, irgendwann auf seinem Level sein.“

Noch ist das nicht der Fall. Auch, weil schon in seinen ersten Wochen bei den Königsblauen auffällt, womit Bryan Lasme zu kämpfen hat: Inkonstanz. „Wenn ich über meine Schwächen rede, dann fällt mir die Konstanz ein“, sagt er selbst, verspricht aber, daran zu arbeiten. „Manchmal habe ich leider schlechte Tage.“

Doch Reis und auch Sportdirektor André Hechelmann, der Lasme schon beobachtete als dieser noch beim FC Sochaux in der zweiten französischen Liga spielte, hoffen, dass der Stürmer auf Schalke den nächsten Entwicklungsschritt machen kann. Deshalb haben sie ihn ablösefrei von Arminia Bielefeld verpflichtet. Schafft es Lasme konstanter zu werden, könnte er auf dem Flügel ein verlässlicher Ersatz für Marius Bülter (Wechsel zur TSG Hoffenheim) werden.

Schalke-Profi Bryan Lasme nennt Didier Drogba als Vorbild

Auf den offensiven Flügelpositionen fühlt sich Lasme am wohlsten. „Da kann ich mein Tempo ausspielen und ins Eins-gegen-eins gehen, bin viel ins Spiel eingebunden.“ Doch auch als Mittelstürmer kann der Franzose eingesetzt werden – wie sein großes Vorbild Didier Drogba.

„Schon seit ich ein Kind bin, bewundere ich ihn“, sagt Lasme. Beim FC Chelsea wurde Drogba mit der Rückennummer elf zur Legende – und die trägt ab sofort auch Bryan Lasme auf Schalke. Nach den ersten vier Testspielen mit der 15 schnappte er sich seine Lieblingsnummer, die durch den Bülter-Abgang frei wurde. Zumindest sein wuchtiger Kopfball aus dem Test gegen Zabrze erinnerte schon ein wenig an die Chelsea-Legende.

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