Essen. Für Schalke geht es nach nur einem Jahr zurück in die 2. Bundesliga. Der Verein sieht sich besser aufgestellt als vor zwei Jahren. Ein Kommentar.
Wie Fußballvereine mit einem Misserfolg umgehen, ist in den meisten Fällen ein Hinweis darauf, wie die folgende Saison aussehen wird. Da spielen dann Trainerdiskussionen eine Rolle, mögliche Querelen in der Chefetage, viele Änderungen im Kader, finanzielle Probleme, die konkret formulierten Ziele. Und beim FC Schalke 04 vor zwei Jahren sah das so aus: Trainer umstritten, der Aufsichtsrat stand vor dem Aus, es gab 45 Transferbewegungen, die finanzielle Lage: schwierig. Das Ziel war schwammig formuliert: Im Winter auf Tuchfühlung sein. Das erste Halbjahr lief sehr holprig.
Schalke: Am Trainer wird dieses Mal nicht gezweifelt
Und nun, beim nächsten Abstieg? In der Woche nach den Tränen von Leipzig setzen die Schalker einen Termin nach dem anderen an, wollen so symbolisieren, dass die Bundesligasaison 2022/23 Geschichte ist, dass die Zweite Liga zählt: Elversberg statt FC Bayern. Auch in den einzelnen Punkten sieht es viel besser aus als 2021. An Trainer Thomas Reis wird nicht gezweifelt, der Aufsichtsrat kann in Ruhe arbeiten, Transfers wird es einige geben – aber längst nicht so viele. Und die Zweitliga-Lizenz gab es diesmal ohne Bedingungen – für das klare Ziel: Wiederaufstieg!
Schalke: Klartext von Thomas Reis - So sieht der aktuelle Kader aus
Schalkes Start ins zweite Zweitliga-Jahr binnen drei Jahren ist deshalb gelungen: Der Verein ist selbstbewusst, handlungsfähig, die Pläne von Reis klingen schlüssig – und heute stellt sich der neue Sportdirektor vor: Baustelle erledigt.
Kein Risiko also? Das wäre falsch. Wie gut sind die Gegner? Passen alle Zugänge? Fragen gibt es viele. Die drängendste: Was passiert, wenn Schalke nicht aufsteigt? Dann, das ist klar, würde Schalke nicht wieder so locker mit dem Misserfolg umgehen können.