Leipzig. Ausgerechnet vor den Augen von Rouven Schröder musste Schalke am Samstag den Gang in die 2. Liga antreten. Er freute sich über den Leipzig-Sieg.

Der FC Schalke 04 ist nach einem großen Kampf durch eine 2:4 (1:2)-Niederlage bei RB Leipzig nach einem Jahr wieder aus der Bundesliga abgestiegen. Auch für Schalkes ehemaligen Sportdirektor Rouven Schröder war es ein besonderes Spiel. Schließlich war er der Aufstiegsarchitekt in der vergangenen Saison und hatte einen Großteil des Kaders, in Teilen untauglichen Bundesligakaders, selbst zusammengestellt. Im Herbst, als es nach der Trainerentlassung von Frank Kramer eng wurde, zog er die Reißleine und schmiss die Brocken hin.

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Ex-Schalke-Sportdirektor arbeitet nun für RB Leipzig

Im März wurde Schröder als neuer Sportdirektor bei RB Leipzig vorgestellt. Mit Spannung war erwartet worden, wie er das Schicksalsspiel für seine Ex-Mannschaft gegen sein neues Team verfolgen würde.

Rouven Schröder hat Schalke im Oktober auf eigenen Wunsch verlassen. Nun arbeitet er für RB Leipzig und sah Samstag beim S04-Abstieg zu.
Rouven Schröder hat Schalke im Oktober auf eigenen Wunsch verlassen. Nun arbeitet er für RB Leipzig und sah Samstag beim S04-Abstieg zu. © firo

In den vergangenen Tagen hatten mehrere Medien berichtet, er werde das Spiel gar nicht im Stadion verfolgen. Doch das stimmte nicht. „Rouven Schröder war im Stadion“, sagte Leipzigs Sportvorstand Max Eberl nach dem Spiel dieser Redaktion. „Natürlich war es für Rouven nicht einfach, ohne Frage. Er hat damals eine Entscheidung gefällt. Er hat mit Schalke Großartiges geschafft. Er ist aufgestiegen mit einer Mannschaft, von der man das nicht unbedingt erwarten konnte.“

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Zu den Medien sprechen darf Schröder in seiner neuen Tätigkeit aber derzeit ohnehin nicht. Insofern tat er das auch nicht nach dem Sieg gegen den S04. „Dass Schalke in diesem Jahr um den Klassenerhalt kämpfen würde, auch das war nicht überraschend. Das man es so lange geschafft hat, mitzukämpfen, ist schon eine große Leistung. Aber für Rouven war es nicht einfach. Er ist jetzt heute Leipziger und dementsprechend etwas zweigeteilt. Aber er freut sich über den Sieg“, verriet Eberl.

Für Leipzig-Manager Max Eberl ist der Schalke-Abstieg verdient.
Für Leipzig-Manager Max Eberl ist der Schalke-Abstieg verdient. © AFP

Besonders viel Mitleid hatte der Ex-Gladbacher für den abgestiegenen S04 nicht übrig. „Ich kenne das, wenn ein Verein feiert und ein Verein steigt ab. Das ist ein sehr unschönes und ungutes Gefühl“, sagte er zwar. Und fügte hinzu: „Klar, das ist nicht heute passiert. Man hofft immer auf den letzten Spieltag und „hätte, wäre, wenn“. Am langen Ende haben wir unsere Aufgabe erledigt. Wir haben den Wettbewerb aufrecht gehalten und gewonnen. Für die Schalker tut es mir leid. Aber wie gesagt, dass ist nicht heute passiert, sondern über das gesamte Jahr.“

Max Eberl: Abstieg von Schalke und Hertha BSC hat man zu akzeptieren

Schalke werde zwar der Bundesliga fehlen. Aber so ein Abstieg sei am Ende immer auch verdient. „Natürlich fehlen Traditionsvereine und solche großen Vereine der Liga immer wieder. Aber es ist ein sportlicher Wettbewerb. Es geht nicht darum, was ich wünsche, sondern, wie es ist“, meinte Eberl. „Und wenn es dann Mannschaften wie Darmstadt, vielleicht Heidenheim schaffen und Mannschaften wie Hertha BSC und Schalke 04 absteigen, dann ist das sportlicher Wettbewerb und dann hat man das zu akzeptieren und zu respektieren.“

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